Skifahrer Nassfeld Wintertourismus
ORF
ORF
Wirtschaft

Studie über Zukunft des Wintertourismus

Skigebiete in Not, zunehmend milde Winter: Da stellt sich die Frage, wie die Zukunft des Wintertourismus in den Alpen aussieht. Eine Studie zu diesem Thema gibt Hoffnung. Es gelte aber neue Angebote zu schaffen, die auch bei Schneemangel attraktiv seien.

Skigebiete in Finanznot, wenig Schnee, der wärmste Februar der Messgeschichte und auch ein März, der am besten Weg ist, Temperaturrekorde zu brechen. Der Wintertourismus hat schon bessere Zeiten erlebt, aber das Ende ist noch lange nicht absehbar, sagt Studienleiter Hubert Siller vom Management Center Innsbruck: „Der Alpenraum hat grundsätzlich perspektivisch viel Positives und ich würde den Wintertourismus nicht zu früh abschreiben. Der hat Zukunftspotenzial, das sagt unsere Studie.“

„Hybride“ Produkte schaffen

Er werde sich in seiner Ausrichtung aber verändern, auch das zeigen die erstmals auf der größten Tourismusmesse der Welt, der ITB, in Berlin präsentierten Ergebnisse. „Die Herausforderung wird die sein, dass Destinationen durchaus auch hybrid denken müssen. Also das heißt, dass das Produkt auch wenn es in Talregionen grün ist, funktionieren muss. Die Leute wollen sich bewegen, frische Luft haben, auch das Winterwandern auf den Bergen wird ein Thema. Aber das Skiprodukt als solches wird auch in Zukunft im Zentrum des Wintersports stehen.“

Dafür gelte es, die Distanz der künftigen Skitouristen zum Schnee gering zu halten, sagt der Tourismusexperte. Denn in den großen Städten fehle immer öfter das Lockmittel für die Berge, der Schnee vor der Haustür, so Siller: „Ich glaube, dass der Wintersport und der Winter auch versuchen müssen, in die urbanen Räume zu kommen. Mit Schnee-Lernzentren für die Kinder, für die Jugend, dass das Thema dort erhalten bleibt. Dann entsteht die Sehnsucht, die ist da und dann wollen sie sicherlich auch in die Berge. Und wenn jemand einmal im Wintersport eingestiegen ist, bleibt er dem vielfach erhalten. Also da gibt es eine hohe Loyalität.“

Leistbare Angebote für Familien gefragt

Kritisch gesehen werden in der Studie überfüllte Tourismuszentren in den Alpen ebenso wie hohe Preise. Hier müssten Touristiker gegensteuern, vor allem für Familien leistbare Angebote schaffen, so der Tipp des Wissenschaftlers, der die Bedürfnisse von 2.000 Winterurlauben in den Bergen ausgewertet hat.