Die Koralmbahn gilt als Jahrhundertprojekt und Wachstumsturbo für Kärnten und die Steiermark. Mit Superlativen von offizieller Seite ging der Kärntner Abschnitt Anfang Dezember in Betrieb – mehr dazu in Kärntner Koralmbahn geht in Betrieb (kaernten.ORF.at; 6.12.23). Es war ein Feiertag am neuen Bahnhof St. Paul im Lavanttal. Zu Gast war auch ÖBB-Vorstand Andreas Matthä: „Da wird das erste Mal spürbar, wie wichtig und zentral, ich würde fast sagen epochal, dieses Projekt Koralmbahn in Summe sein wird.“
Klagenfurter Flughafen rückverstaatlicht
Trotz der Koralmbahn sehen Land Kärnten und Stadt Klagenfurt auch für den Flughafen in der Landeshauptstadt eine Zukunft. Allerdings ohne Investor Franz-Peter Orasch und seine Firma Lilihill. Die Mehrheitsanteile am Flughafen kauften Land und Stadt heuer zurück, in dem sie die Call-Option im Vertrag zogen – mehr dazu in Flughafen Klagenfurt rückgekauft (kaernten.ORF.at; 31.10.23).
Fünf Jahre lang soll der Flughafen jetzt außer Streit gestellt werden. Dazu sagte Landesvertreter und Aufsichtsrats-Vorsitzender Martin Payer: „Wir sind alle der Meinung, wir brauchen diesen Flughafen. Da kann sich niemand zurücklehnen, weder der Tourismus, noch die Wirtschaft, noch die Industriellenvereinigung. All jene, die auch in der Vergangenheit immer darauf hingewiesen haben, wie wichtig dieser Flughafen ist, sind eingeladen, jetzt den Bekenntnissen zu diesem Flughafen auch Taten folgen zu lassen.“
Wenn das Geld zum (Über-)Leben fehlt
Die wohl größte Herausforderung für Konsumenten und Betriebe war auch in diesem Jahr die Inflation. Energie, Wohnen, Essen wurden teurer. Mehr Menschen als bisher suchten Hilfe bei der Schuldnerberatung, bei der Caritas und den Sozialmärkten, geleitet von Therese Leber: „Leider ist es wirklich so, dass auch die Mittelschicht immer mehr in Geldsorgen kommt“ – mehr dazu in SOMA: Briefe ans Christkind(kaernten.ORF.at; 27.11.23) und Wohnen wird immer teurer (kaernten.ORF.at; 8.12.23).
Weniger Aufträge für Industriebetriebe
Steigende Zinsen und hohe Energiepreise belasten auch die Industrie. So warnte der Präsident der Industriellenvereinigung, Timo Springer, vor einer deutlich schlechteren Stimmung in den Unternehmen: „Man merkt das insbesondere bei einem Auftragsrückgang und einem Nachfragerückgang, was natürlich massiv Auswirkungen auf Investitionen und zukünftige Erwartungen in den Unternehmen hat“ – mehr dazu in Konjunkturstudie: Betriebsräte pessimistisch (kaernten.ORF.at; 8.11.23).
In diesem Jahr forderten internationale Krisen und die Teuerung die Konsumenten und Betriebe heraus. Die Arbeitnehmervertreter verlangten höhere Lohnabschlüsse und reagierten mit Streiks bei den Metallern und im Handel – mehr dazu in Handel: Kein Streik am Einkaufssamstag (kaernten.ORF.at; 22.12.23).
Arbeitsmarkt stabil
Trotz der schwächelnden Wirtschaft blieb der Arbeitsmarkt in Kärnten heuer weitgehend stabil. AMS-Geschäftsführer Peter Wedenig: „Wir werden in der Beschäftigung ein leichtes Plus haben von rund 1.300 Personen. Wir werden, was die Arbeitslosenquote betrifft, uns auch auf dem ähnlichen Niveau wie 2022 einpendeln“ – mehr dazu in Um 2,8 Prozent mehr Arbeitssuchende (kaernten.ORF.at; 1.12.23).
Neben Inflation und den internationalen Krisen trafen Unwetter die Wirtschaft. Es gab Ernteausfälle in der Landwirtschaft und ein Nächtigungsminus im Sommertourismus. Auf Wachstumskurs ist weiterhin die Halbleiterindustrie mit dem Flaggschiff Infineon in Villach – mehr dazu in Bauern beklagen Ernteausfälle und Preisverfall (kaernten.ORF.at; 7.10.23) und Infineon erzielt 835 Millionen Euro Gewinn (kaernten.ORF.at; 7.12.23).