„Streitkultur“

Wohnen wird immer teurer

Die Diskussionssendung „Streitkultur“ hat sich am Montagabend um das Thema Wohnen gedreht. Mieten und Betriebskosten explodierten, die meisten können sich ein Eigenheim nicht mehr leisten. Die Diskutanten versuchten sich in Ursachenforschung, die Schuld sieht jeder beim anderen.

Immer mehr Menschen suchen Sozialwohnungen. Harald Repar vom Landeswohnbau Kärnten räumt ein, das oft gewartet werden müsse: „Dort, wo Wohnungen dringend benötigt werden, werden sie auch genehmigt und umgesetzt. Aber auch wir hatten natürlich mit Preissteigerungen zu tun. Dort oder da hat das auch zu Verzögerungen geführt, wir sind aber zuversichtlich, dass sich der Markt jetzt wieder beruhigt.“

Harald Repar vom Landeswohnbau Kärnten
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Harald Repar

Neue Wohnbauhilfe geplant

Neben den Mieten will Wohnbau- und Sozialreferentin Gaby Schaunig (SPÖ) auch die gestiegenen Heiz- und Betriebskosten abfedern. Eine Neuordnung der Wohnbeihilfe sei geplant: „Jetzt sehen wir, dass wir eine Steigerung in dem Bereich haben, dass wir oft Heizkosten und Betriebskosten haben, die fast das Niveau der Mieten erreichen. Da braucht man eine Antwort, diese wird sein, wir machen eine neue Form der Wohnbeihilfe, wo auch diese Bereiche entsprechend inkludiert sind und gefördert werden.“

Landeshauptmannstellvertreterin Gaby Schaunig SPÖ
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Gabriele Schaunig

Bauwirtschaft weist Schuld von sich

Als Verursacher des teuren Wohnens wird oft die Bauwirtschaft verantwortlich gemacht. Doch Innungsmeister Robert Rauter sieht die Schuld vielmehr bei der Industrie, die profitiert habe: „Eines muss man auch sagen, die Zukunft schaut ja natürlich auch für gewisse Betriebe sehr schwierig aus. Da muss man schon die Klein- und Mittelbetriebe erwähnen, davon redet kein Mensch. Diese KMUs, die nur Häuslbau- und Privataufträge machen, haben einen Rückgang von 80 Prozent.“

Innungsmeister Robert Rauter
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Robert Rauter

„Keine Leerstände“

Ein weiterer Kritikpunkt lautet, viele Wohnungen stehen leer. Herbert Waldner von Riedergarten Immobilien sagte, von den 550 Wohnungen, die man in ganz Österreich habe, habe man null Leerstände. „Wir sind natürlich an Standorten in Uninähe, Krankenhausnähe oder im Tullner Feld in Niederösterreich am Bahnhof, wo die Leute in 15 Minuten nach Wien fahren, oder jetzt in Maria Enzersdorf, wo wir eine Wohnanlage bauen, wo die Leute mit der S-Bahn hineinkommen.“

Herbert Waldner Riedergarten-Bauträger
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Herbert Waldner

Eine Möglichkeit, sich ein paar Euro zu sparen, ist und bleibt das Prüfen von Mietverträgen, hält Mietrechtsexperte Michael Tschamer fest.

Michael Tschamer Mietrechtsexperte Arbeiterkammer
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Michael Tschamer

„Die Prüfung des Mietvertrags ist fast das Wichtigste, weil man steht am Anfang des Mietverhältnisses und wenn da unfaire Klauseln drin sind, dann wäre es halt recht, die vorher wegzudiskutieren mit dem Vermieter.“ Die Arbeiterkammer Kärnten berät bei Fragen rund ums Bauen und Wohnen.