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Chronik

Flughafen Klagenfurt rückverstaatlicht

Die Rückverstaatlichung des Flughafen Klagenfurt ist nun auch im Firmenbuch vollzogen. Investor Lilihill scheint nicht mehr auf. Die Flughafenbetriebsgesellschaft gehört wieder zu 80 Prozent dem Land Kärnten – über die Beteiligungsverwaltung – und zu 20 Prozent der Stadt Klagenfurt.

Lilihill geht gegen die Rücknahme der Anteile, der Call Option, rechtlich beim Handelsgericht Wien vor. Dort dürfte es noch ein juristisches Nachspiel geben.

Investor Franz Peter Orasch und seine Lilihill, die vor fünf Jahren mittels Kapitalerhöhung die Mehrheit übernommen hatte, hatten angekündigte Ausbaupläne nicht umgesetzt. Weil die Passagierzahlen 2022 unter 100.000 blieben, konnten Stadt und Land laut Vertrag eine Kaufoption ziehen. Vor der Landtagswahl im März blockierte die SPÖ mehrere Vorstöße der ÖVP in diese Richtung. Nach der Landtagswahl einigten sich die Koalitionspartner dann auf das Ziehen der Call Option.

Reaktionen

Für die Stadt Klagenfurt sei die Entscheidung des Firmenbuchgerichtes eine wichtige Basis für die nachhaltige Zukunftssicherung des Klagenfurter Flughafens, hieß es in einer Aussendung. Nun gelte es, gemeinsam mit dem Land Kärnten die richtigen Weichen zu stellen.

"Unser Ziel ist ein Flughafen auf solidem Fundament, der sich mittelfristig selbst trägt. Wichtig ist dabei nun umso mehr eine parteiübergreifende Zusammenarbeit. Die Weiterentwicklung des Flughafens muss außer Streit stehen“, sagte Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten).

Beteiligungsreferent Vizebürgermeister Philipp Liesnig ergänzte: „Besonderer Wert ist auf die ehestmögliche Inwertsetzung und Entwicklung der nicht betriebsnotwendigen Grundstücke zu legen. Damit soll der Flughafen in unserer Landeshauptstadt belebt und der Wirtschaftsstandort Klagenfurt gestärkt werden." Angestrebte Betriebsansiedelungen würden einen positiven Beitrag für die Finanzierung des Flughafens bedeuten und es würden Arbeitsplätze entstehen.

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer bewertete es als positives Signal, dass es zwischen Januar und März 2024 Direktflüge nach Hamburg geben werde: „Das ist ein kleines Lebenszeichen des Airports und ein zarter Hinweis, dass sich der Flughafen doch noch in eine bessere Zukunft entwickeln kann." Die Anbindung Klagenfurts an einen internationalen Hub sei notwendig, um zu überleben. Auch eine Wien-Verbindung sei für die Kärntner Wirtschaft essentiell.

Auch FPÖ-Chef Erwin Angerer sagte, der Flughafen Klagenfurt müsse endlich wiederbelebt werden, zudem seien viele Fragen offen: „Wie geht es mit dem Flughafen weiter? Wie ist sichergestellt, dass der Verlust aus dem heurigen Jahr abgedeckt wird und der Flughafen nicht in Konkurs geht? Was ist mit der Umsetzung des Strategieplanes zum Flughafen, den Gruber monatelang getrommelt hat?"