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Chronik

Infoabend zu Windpark Gnesau

Rund um das geplante Windkraft-Projekt in Gnesau mit 17 Windrädern haben Gegner und Befürworter Informationsoffensiven gestartet. Am Donnerstagabend informiert der Projektwerber die Bürger zu seinem Vorhaben. Als Argumente für den Windpark gelten ein Bürgerbeteiligungsprojekt und die Erdverkabelung.

17 Windräder sollen in der Gemeinde Gnesau auf der „Schön“ und auf der „Licht“ ab 2026 gebaut werden, das plant das Unternehmen Ecowind. Der Projektwerber möchte am Donnerstag den Bürgern mit einer 3-D-Präsentation im Kultursaal von Gnesau zeigen, wie die Windräder auf den beiden Höhenzügen nach der Fertigstellung aussehen würden.

Sichtbarkeitsverordnung spricht gegen Projekt

Denn was das Landschaftsbild betrifft, gäbe es – zumindest aus heutiger Sicht – vor allem auf der „Licht“ Probleme mit der Kärntner Sichtbarkeitsverordnung. Nach dieser Verordnung darf ein Windrad auf 25 Kilometer Entfernung nur von zwei Prozent der Bevölkerung gesehen werden dürfe.

Franz Dorner, der Sprecher von Ecowind glaubt aber, dass die Verordnung aufgrund des aktuellen Energiemangels und des Ausbaudrucks „nicht zu halten“ sei. Tatsächlich plant die Bundesregierung eine Novelle der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). Offen ist noch, ob damit die Sichtschutz-Verordnung für Windräder fällt – mehr dazu in Kritik und Beifall für geplante UVP-Novelle (kaernten.ORF.at; 12.1.2023).

Novellierung der Verordnung noch im März?

Die Novelle zur Aufhebung der Sichtbarkeitsverordnung könnte es noch im März geben, glaubt Dorner. Er kritisiert, dass der Wohlstand der letzten 20 Jahre auf billigem russischem Gas aufgebaut worden sei, während die Energiewende genauso lange schon verschlafen werde.

Immer wieder betont Dorner aber auch, dass es nicht Ziel von Ecowind sei, irgendwo „drüber zu fahren“. Ziel sei der Konsens: „Auch wenn das neue Gesetz gilt, ist die Gemeinde immer Partner und als Anrainer auch Partei.“

Bürgerbeteiligung soll Zweifler überzeugen

Und auch eine 15-prozentige Bürgerbeteiligung soll Zweifler überzeugen. Neben dem Umstand, dass die Leitungen von den Windrädern zum Umspannwerk unter die Erde kommen und die Gemeinde 2.000 Euro pro Megawattstunde für die Infrastruktur erhalten soll.

Dorner: „Wenn wir da oben 70 bis 80 Megawatt bauen, dann bekommt die Gemeinde mindestens 140.000 bis 170.000 Euro.“ Die 17 Windräder würden Strom für 42.500 Haushalte produzieren.

Volksbefragung im April möglich

Im April könnte es eine Volksbefragung auf Gemeindeebene geben, dafür brauche es jedoch zuvor einen gültigen Gemeinderatsbeschluss, hieß es vom Gnesauer Bürgermeister Erich Stampfer (ÖVP). Schon nächste Woche am Freitag laden die Windpark-Gegner in Gnesau zur Gegenveranstaltung ein.