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Chronik

Schlepper in Klagenfurt vor Gericht

Seit Spätherbst sind in Kärnten vermehrt Schlepper aufgegriffen worden. Sie wählten auch kleine Grenzübergänge, um Flüchtlinge, vorwiegend aus Syrien, Richtung Deutschland zu bringen. In dieser Woche beginnen am Landesgericht Klagenfurt zwei Schlepperprozesse.

Ein 24 Jahre alter Mann aus Rumänien muss sich am Montag wegen Schlepperei am Landesgericht Klagenfurt verantworten. Er steht im Zusammenhang mit einem Fall, der Mitte Dezember für Aufsehen gesorgt hatte. Zwei Pkw-Lenker aus Rumänien entzogen sich damals auf dem Seebergsattel einer Grenzkontrolle. Die Beamten nahmen die Verfolgung auf, ein Pkw fuhr davon, der zweite stand plötzlich leer am Straßenrand. Zehn Personen aus Syrien wurden in der Nähe des Autos aufgefunden und der Fremdenpolizei Klagenfurt übergeben – mehr dazu in

32-jähriger Serbe schleppte 23 Männer und Kind

Am Mittwoch findet am Landesgericht der nächste Schlepperprozess statt. Dabei stammt der Angeklagte aus Serbien. Als der 32-Jährige zu Weihnachten beim Grenzübergang Karawankentunnel bei der Einreise nach Österreich kontrolliert wurde, hatte er 23 Männer und einen sieben Jahre alten Buben – alle aus Syrien – im Kastenwagen.

Laut Landeskriminalamt Kärnten seien die geschleppten Menschen vom mutmaßlichen Schlepper von einem Flüchtlingscamp in der Nähe von Laibach abgeholt und regelrecht in den Transporter hineingepfercht worden. Die Beamten fanden sie im Laderaum in zusammengekrümmter Stellung. Ziel wäre Deutschland gewesen. Ein Teil der geschleppten Männer stellte in Kärnten Antrag auf Asyl, ein anderer Teil wurde zurück nach Slowenien gebracht, wo sie bereits um Asyl ersucht haben sollen.

Mehrjährige Haft droht

Der Schlepper wurde in Untersuchungshaft genommen. Er gab zu, bereits zuvor mit 25 Flüchtlingen von Slowenien über Kärnten nach Deutschland gefahren zu sein. Bei einer Verurteilung wegen Schlepperei droht in Österreich eine Haftstrafe von bis zu zwei Jahren, im Wiederholungsfall von drei Jahren.