Schild Grenzkontrolle
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Chronik

Kastenwagen mit 24 Menschen an Grenze gestoppt

Ein mutmaßlicher Schlepper aus Serbien ist am Samstagabend am Grenzübergang Karawankentunnel (Bezirk Villach Land) der Polizei ins Netz gegangen und in Untersuchungshaft genommen. In seinem Transporter befanden sich 23 Männer und ein Kind aus Syrien ohne Dokumente.

Der Lenker, ein 32 Jahre alter Serbe, wurde gegen 21.15 Uhr im Zuge einer Einreisekontrolle aufgefordert, die Türen zum Laderaum des Kastenwagens mit slowakischem Kennzeichen zu öffnen. Dabei stellten die Polizisten fest, dass sich darin 23 Männer und ein sieben Jahre alter Bub aus Syrien befanden, die versuchten, ohne gültige Reisedokumente, nach Österreich einzureisen.

Wolfgang Patscheider vom Landeskriminalamt Kärnten sagt, die Menschen seien von dem Schlepper von einem Flüchtlingscamp in der Nähe Laibach (Slowenien) abgeholt und regelrecht in den Transporter gepfercht worden. Man habe sie in zusammengekrümmter Stellung aufgefunden.

Der Serbe sagte bei einer ersten Einvernahme, er sei auch einmal stehen geblieben und habe den Wagen kurz gelüftet. „Das Zielland war, wie bei anderen Schleppungen in letzter Zeit, auch Deutschland“, so Patscheider.

Mutmaßlicher Schlepper in U-Haft

Die Staatsanwaltschaft erließ am Nachmittag gegen den mutmaßlichen Schlepper einen Haftbefehl. Der Mann wurde in die Justizanstalt Klagenfurt gebracht. Bei der Einvernahme gab er auch zu, davor bereits 25 Flüchtlinge von Slowenien über Kärnten nach Deutschland gefahren zu haben.

Die Männer aus Syrien sind derzeit bei der Fremdenpolizei in Klagenfurt untergebracht. Einige stellten einen Asylantrag, die anderen sollen nach Slowenien zurückgeschickt werden, weil sie bereits dort einen Asylantrag gestellt hatten. Der sieben Jahre alte Bub soll noch am Sonntag in das Landesjugendheim nach Görtschach gebracht werden.

Weitere Schleppungen am Seebergsattel

Die Weihnachtsfeiertage dürften von Schleppern nun gezielt genutzt werden, denn in den letzten Stunden gab es auch am Seebergsattel drei Schleppungen. 25 Afrikaner hatten versucht, über Österreich nach Deutschland zu gelangen, so Patscheider.

Bei den Kontrollen an den Grenzübergängen helfen derzeit hundert Soldaten des Bundesheeres. Sie unterstützen die Polizei bei den Einreisekontrollen, um illegale Migration zu verhindern. Am Sonntag überbrachten ihnen Militärkommandant Phillip Eder und Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) in der Kaserne in Bleiburg ihren Dank und weihnachtliche Grüße.