Kopreinbach im Leppengraben
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Chronik

Immense Wegeschäden durch Unwetter

Während der Aufräumarbeiten nach den Unwettern wird das tatsächliche Schadensausmaß in Unterkärnten immer deutlicher. Vor allem das ländliche Wegenetz ist stark beeinträchtigt, 290 Schadstellen wurden gemeldet. Das hat auch Folgen für Almen, Ackerflächen und Wälder. Sie können nur eingeschränkt oder gar nicht bewirtschaftet werden.

Im Leppengraben bei Eisenkappel-Vellach riss der Kopreinbach in Folge des Starkregens nicht nur Brückenteile mit. Das gesamte Wegenetz wurde beinahe völlig zerstört, Höfe sind immer noch abgeschnitten. Die gesamte Mannschaft der Agrartechnik des Landes ist mit sämtlichen Baggern und Lkws angerückt, um mit der Wiederherstellung zu beginnen, doch die Schadstellen sind zahlreich und vielfältig.

Immense Waldschäden nach Unwettern

Peter Hebein von der Agrartechnik des Landes Kärnten sagte, es gehe von verstopften Durchlässen bis zu massiven Hangrutschungen. Da komme man derzeit noch gar nicht hin, weil es lebensgefährlich sei, in die Gebiete vorzudringen. Die Straßen, die man in Eisenkappel sehe, seien zum Teil nicht mehr existent. Derzeit wird daran gearbeitet, dass die Wege zumindest provisorisch wieder befahrbar werden, bis die Weganlage saniert ist, wird es aber wohl bis zum nächsten Jahr dauern.

Kopreinbach im Leppengraben
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Schäden durch den Kopreinbach bei Eisenkappel-Vellach

Holzlieferung durch zerstörte Forstwege unmöglich

Fast einen Meter tief sind die ausgeschwemmten Furchen auf einem Weg in der wenige Kilometer entfernten Ortschaft Blasnitzen. Der Hof von Thomas Kummer und seiner Familie ist erst seit kurzem wieder erreichbar. Doch der Weg in den Wald bleibe weiterhin unbefahrbar, sagte Kummer: „Wir haben 13 Kilometer Forststraße, da rechne ich damit, dass mindestens ein Drittel bis die Hälfte mittel bis schwer geschädigt sind.“ Das hat für den Waldbauern schwere Folgen, denn der Transport von Brenn- oder Rundholz könne nur über die Forststraße erfolgen.

Forstweg von Thomas Kummer in Blasnitzen
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Thomas Kummer begutachtet die massiv beeinträchtigte Forststraße

Hohe Kosten der Aufarbeitung

Für die Waldbauern im Bezirk Völkermarkt eine weitere Herausforderung nach Sturmschäden und Borkenkäferplage, so Johannes Thurn-Valsassina vom Kärntner Forstverein: „Das schwierige ist der immer kürzere Abstand von den Ereignissen. Heuer ist es im Juli losgegangen mit regelmäßigen Stürmen, wo in bereits vorgeschädigten Beständen immer wieder nachgerissen wurde, wo die Aufarbeitung sehr aufwendig ist.“ Außerdem ist sie sehr kostenintensiv. Dazu kommt noch der stotternde Holzmarkt. Eine Entspannung ist noch nicht in Sicht.