Zerstörte Brücke in Neuhaus
FF Neuhaus
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Chronik

Zivilschutzwarnung für Neuhaus aufgehoben

Die Zivilschutzwarnung für die Gemeinde Neuhaus ist Mittwochfrüh aufgehoben worden. Sie wurde wegen schwerer Unwetter mit Muren und Überschwemmung am 4. August verhängt. Aufrecht bleibt sie in Globasnitz und Eisenkappel-Vellach. Die Einschränkungen für Motorboote auf dem Wörthersee wurden aufgehoben.

Die Gemeinde Neuhaus wies am Mittwoch ausdrücklich darauf hin, dass unnötige Fahrten, vor allem für die Besichtigung von Schadstellen durch Schaulustige, zu unterlassen seien. Neuhaus ist eine der Gemeinden in Unterkärnten, die von den Unwettern mit Starkregen in der Nacht auf 4. August und auch danach schwer getroffen wurden.

Lage in Völkermarkt noch angespannt

In Unterkärnten drohen immer noch Hänge weiter abzurutschen, noch immer tagt in Völkermarkt der Krisenstab und noch immer können einige Bewohner nicht in ihre Häuser zurück kehren. Die Zivilschutzwarnung bleibt in den Gemeinden Globasnitz und Eisenkappel-Vellach weiterhin aufrecht. Die Situation im Bezirk Völkermarkt sei nach wie vor angespannt, sagte Bezirkshauptmann Gert Klösch nach der Krisensitzung am Mittwoch: „Es ist im Bereich Unterbergen noch immer das Militär im Einsatz und mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Nach wie vor gebe es in Globasnitz am Simonberg die Großschadstelle, da arbeiten sich die Pioniere vor. Einen weiteren Hotspot gibt es in Bad Eisenkappel im Leppengraben.“

Überschwemmte Luschastraße Bad Eisenkappel Leppengraben
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Leppengraben

Auch dort sind Pioniere des Bundesheers und der Landesgeologe auf Erkundungstour, noch könne keine Entwarnung gegeben werden, sagt Klösch. Die Abrissstelle sei nur zu Fuß durchs Gelände erreichbar. Es gehe die Sicherheit der eingesetzten Kräfte vor – mehr dazu in Leppengraben: Klarheit am Mittwoch.

Luscha Landesstraße noch verlegt

Etwa 50 Menschen sind nicht über den Straßenweg erreichbar, weil die Luscha Landesstraße noch verlegt ist – mehr dazu in Häuser nach Hangrutsch abgeschnitten. Die Bevölkerung kenne sich damit aus, sie sei vorbereitet, dass sie die Straße einige Zeit nicht benutzen könne. Wenn es nötig sei, werde wieder geflogen. Das habe man in dem Bereich ja schon gehabt, dass Gehöfte aus der Luft versorgt werden, so Klösch.

Auch die Gefahr in Klein St. Veit ist nicht gebannt. Dort wurden in einem Hang nur 350 Meter oberhalb einer Ortschaft, Risse entdeckt. 15 Menschen können nach wie vor nicht in ihre Häuser. Andererseits haben viele, die zurückkehrten, Angst vor neuerlichen Regenfällen oder heftigen Sommergewittern, so Klösch: „Sollte es noch draufregnen wird es noch einmal kritisch.“

Beim Strandbad Klagenfurt nach dem Hochwasser
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Strandbad Klagenfurt bei Hochwasser

Maßnahmen für Wörthersee aufgehoben

Vorübergehend war wegen des Pegelstandes auch ein komplettes Motor- und Schifffahrtsverbot auf dem Wörther See verhängt worden. Zwei Tage später wurde es teilweise aufgehoben. Am Mittwoch kam dann die Entscheidung des Landes, wonach auf Grund des Rückgangs des Wasserstands und nach Abwägung aller Umstände sämtliche einschränkenden Maßnahmen auf dem Wörthersee aufgehoben seien. Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) forderte in einer Aussendung, dass künftig die Schifffahrtsbetreiber früher mit eingebunden werden.

Das Institut für Seenforschung gibt auch Entwarnung, was den Zustand des Wörthersee-Wassers anbelangt: Nach dem Hochwasser waren Verunreinigungen befürchtet worden. Letzte Woche wurden Proben gezogen, die Ergebnisse liegen nun vor, laut Experten seien die Ergebnisse „total unbedenklich“.