Laut Polizei geriet das Erdreich gegen 14.00 Uhr ins Rutschen und stürzte bei Straßenkilometer 23,400 auf die Luscha-Straße (L130). Auch Bäume wurden entwurzelt. Durch die Straßenmeisterei wurde die L130 zwischen der Kreuzung mit der Seeberg-Straße (B82) und dem Gasthaus Riepl für den gesamten Verkehr gesperrt. Eine Umleitung gab es vorerst nicht. Der Landesgeologe begutachtete die Stelle am Montag und sagte, der Hang sei noch voller Wasser und Bäume müssten geschlägert werden. Daher müsse die Straße gesperrt bleiben. Über die Dauer gab es noch keine Informationen.
Bürgermeisterin als Augenzeugin
Die Bürgermeisterin von Bad Eisenkappel, Elisabeth Lobnik (SPÖ), war Augenzeugin des Murenabgangs. Sie sagte Montagfrüh im Gespräch mit dem ORF, sie sei am Sonntagnachmittag in den Leppengraben hineingefahren, um sich die Lage an Ort und Stelle noch einmal anzusehen: „Wie ich dann herausgefahren bin, habe ich gesehen, dass braunes Wasser über die Straße rinnt. Als ich dann hinaufgeschaut habe, habe ich gesehen, dass sich ein Erdrutsch in Richtung Straße bewegt. Dann kamen auch schon bald die Bäume mit dem Erdrutsch mit und verlegten die Straße.“
Einige Personen seien jetzt von der Außenwelt abgeschlossen, rund 40 oder 50 Personen seien betroffen, so Lobnik. Alle seien informiert worden.
Schaden in Millionenhöhe
In der etwa 200 km2 großen Gemeinde Eisenkappel/Vellach wird der Schaden nach den jüngsten Unwettern auf etwa vier bis fünf Millionen Euro geschätzt. Zu vier Höfen gibt es noch immer keine Zufahrt. Gemeinde und Betroffene hoffen auf Hilfe durch Land und Bund sowie auf besseren Schutz vor künftigen Hangrutschungen.
Seit dem ersten August-Wochenende hatten starke Regenfälle für Überschwemmungen, Murenabgänge und unzählige Feuerwehreinsätze in Südösterreich gesorgt. Betroffen waren in Kärnten vor allem der Raum Klagenfurt sowie die Bezirke Völkermarkt, St. Veit an der Glan und Wolfsberg. Während sich die Flusspegel langsam normalisierten, gab es in Klagenfurt weiterhin Probleme mit dem hohen Grundwasserspiegel. Auch der Wörthersee hatte noch Hochwasser. Außerdem war die Gefahr von Hangrutschungen weiterhin nicht gebannt, wenn auch eine Wetterbesserung für etwas Entspannung gesorgt hatte.