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ORF/Petra Haas
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Chronik

Überschwemmungen immer wieder möglich

Der Grundwasserstand ist vor allem im Raum Unterkärnten hoch, punktuell auch in Villach Warmbad und im Raum Faaker See. Der Schwerpunkt liegt laut dem hydrografischen Dienst aber im Klagenfurter Becken. Überschwemmungen kommen alle zehn bis 15 Jahre, sagen Experten. Man sollte schon beim Bau darauf Rücksicht nehmen.

Ganz Klagenfurt sitzt zwischen Glan und Glanfurt auf einem Grundwassersee, der an manchen Stellen nur knapp unter der Oberfläche verläuft. Deshalb gibt es hier auch die größten Probleme, sagt Johannes Moser vom hydrografischen Dienst des Landes. Im Klagenfurter Bereich haben die Flüsse die höchste Jährlichkeit. Auch die Grundwasserkörper seien sehr groß. „Nachdem wir da sehr hohe Abflussmengen und hohe Wasserstände, vor allem in der Sattnitz, hatten drückt das sehr stark in diesen Grundwasserkörper hinein. Das hebt eben den Grundwasserspiegel an.“

Überschwemmungen teilweise vorprogrammiert

In der Ostbucht etwa beträgt der sogenannte Flurabstand momentan gerade noch etwas über einen Meter – Überschwemmungen seien da programmiert, so Moser: „Wenn es dort Gebäude mit Kellern gibt, die undicht sind, gibt es ein großes Problem. Wo man weiß, dass die Grundwasserstände sehr hoch rauf kommen, sollte darauf Bedacht genommen werden, dass es Probleme geben kann oder im besten Fall gar keine Keller bauen.“

„Man sollte Wasser Raum lassen“

Die gute Nachricht ist, dass sich das hohe Grundwasser jetzt nicht etwa weiter in Richtung Innenstadt verlagere, sondern über die Flüsse abtransportiert werde, so Moser: „Das Grundwasser fließt wieder zurück in die Sattnitz und Glan und fließt wieder ab über die Glan in die Gurk hinaus“, so Johannes Moser.

Mit einem erhöhten Grundwasserstand – und damit auch mit Überschwemmungen – sei alle zehn bis 15 Jahre zu rechnen: „Man sollte dem Wasser einen Raum lassen, auch im Grundwasserbereich, sonst holt sich das Wasser diesen Raum.“ Man habe dies bereits in den Jahren 2000 und 2014 gesehen. Es werde auch regelmäßig auf diese Bedrohung hingewiesen, so Moser.

Seeschleuse und Glanfurtregulierung könnten helfen

Etwas verbessern ließe sich die Situation in Klagenfurt durch das schon lange auf Eis liegende Projekt Seeschleuse und die Glanfurtregulierung. Eine bestimmte Höhe werde das Grundwasser jedoch immer erreichen, so der Experte: „Mit dem muss man letztendlich auch leben. Es wird wahrscheinlich nicht möglich sein, das so zu verbessern, dass es keine Probleme mehr gibt.“

Ablesbar ist der Grundwasser-Stand auf der Homepage des hydrografischen Dienstes.