Verpuffung Trafo Klagenfurt Waidmannsdorf
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Chronik

Verpuffungen in Trafostationen

Wegen des hohen Grundwasserspiegels ist es am Sonntagvormittag zu Stromausfällen in den Klagenfurter Stadtteilen Welzenegg und Waidmannesdorf gekommen. In Trafostationen, die unter der Erde liegen, war es zu Kurzschlüssen und Verpuffungen gekommen.

Ein lauter Knall riss gegen 7.30 Uhr viele Bewohner im Stadtteil Welzenegg aus dem Schlaf oder ließ sie beim Frühstück aufschrecken. Bei der Trafostation sei Wasserdampf sichtbar ausgetreten. Es habe sich aber nicht um Rauch und um keine Explosion gehandelt, wie teilweise vermutet worden war, so Helmut Unterluggauer von der Berufsfeuerwehr Klagenfurt.

Der Strom fiel vorübergehend aus. Rund 200 Haushalte waren betroffen. Sie mussten rund 20 Minuten ohne Strom auskommen. Durch Umschaltungen konnte die Versorgung aber wieder hergestellt werden.

Kontrolle nach Verpuffung Trafo Waidmannsdorf
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Zu Mittag gab es einen weiteren Vorfall in der Fledermausgasse in Waidmannsdorf. Dieser betraf 800 Haushalte, die elf Minuten ohne Strom waren.

Kontrolle nach Verpuffung Trafo Klagenfurt Waidmannsdorf
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Die Monteure von Energie Klagenfurt haben dieser Tage alle Hände voll zu tun

Wasser muss permanent abgepumpt werden

Schuld an den Kurzschlüssen, die schließlich zu den Verpuffungen führten, ist der derzeit hohe Grundwasserspiegel in Klagenfurt. Ein Problem, mit dem die Monteure von Energie Klagenfurt, einer Tochter der Stadtwerke, schon seit Tagen konfrontiert sind. Seit Freitag sind rund um die Uhr in der Landeshauptstadt drei Pumptrupps unterwegs, um die unterirdischen Trafostationen zu kontrollieren.

Es müsse gepumpt werden, bis das Grundwasser endlich sinke, sagt Gernot Bitzan. Er ist Betriebsleiter des Stromnetzes bei der Energie Klagenfurt: „Wenn das Wasser eindringt und wir nichts machen, dann steigt das Wasser so hoch, bis es zu den elektrischen Teilen kommt. Dann muss man die Station abschalten bzw. dann geht sie verloren. Wir haben momentan 40 Stationen, die wir beobachten und wo wir rund um die Uhr pumpen müssen, damit es zu keinem Überschlag bzw. Kurzschluss kommt.“

Großflächiger Umbau vieler Stationen nötig

Für etwa fünf Prozent der 800 Trafostationen in Klagenfurt könnte ein Umbau oder auch eine Verlegung nötig werden, sagt Gernot Bitzan: „Das wird in jedem Einzelfall geprüft. Es gibt ein Ausbauprogramm. Dabei ist sowieso geplant, verschiedene Stationen aufzulassen oder durch neue Stationen zu ersetzen, wenn sie ein gewisses Alter haben.“

Wasser abpumpen Grundwasser
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Grundwasser muss abgepumpt werden

Einsatzgebiet verlagert sich

Waren die Trupps zunächst in Viktring mit den Pumparbeiten beschäftigt gewesen, so sind sie derzeit im Bereich der Stadtteile Fischl, entlang der Völkermarkterstraße und in Welzenegg unterwegs, also im Osten der Stadt.

Durch die anhaltenden Regenfälle vor einer Woche ist der Grundwasserspiegel nach wie vor hoch. Auch die Pegelstände am Wörthersee oder an der Glan gehen nur langsam zurück.

Eisenkappel-Vellach: Hangrutschungen drohen

Im Bereich Leppengraben in der Gemeinde Eisenkappel-Vellach bleibt die Gefahr vor Hangrutschungen und Murenabgängen aufrecht. Die Polizei kontrolliert alle sechs Stunden, ob der Hang in Bewegung ist oder nicht. Kommt es zu Erdrutschungen würde der Bach verlegt werden und eine ganze Ortschaft könnte überschwemmt werden.

Die Gemeinde wurde bei den Unwettern vergangene Woche schwer getroffen. Die Schäden werden auf mehrere Millionen Euro geschätzt. Die Gemeinde ist aber wegen mehrerer Unwetter in den vergangenen Jahren am Ende ihrer finanziellen Mittel, so Bürgermeisterin Elisabeth Lobnik.