Eine 50 Tonnen-Fähre der Villacher Pioniere bringt schweres Gerät von Rottenstein (Gde Ebenthal) nach Guntschach (Gde Maria Rain) bei Glainach.
Arno Pusca/Bundesheer
Arno Pusca/Bundesheer
Chronik

120 Soldaten helfen in Unwetterregion

Nach der Hochwasserkatastrophe in Mittel- und Unterkärnten gehen die Aufräumarbeiten Tag für Tag weiter. Mit Schaufeln, Baggern und schwerem Gerät beseitigen die Einsatzkräfte Geröll, Schlamm und Erdreich. Auch das Bundesheer hilft mit Soldatinnen und Soldaten und schwerem Gerät.

Im Einsatz stehen 120 Soldatinnen und Soldaten des Pionierbataillons eins aus Villach sowie des Bau- und Pionierzuges des Militärkommandos Kärnten. Bei dem Assistenzeinsatz werden verschiedenste Schadstellen bereinigt. Am Donnerstag nahm die 50-Tonnen-Fähre zwischen Rottenstein und der von der Umwelt abgeschnittenen Ortschaft Guntschach den Betrieb auf. Damit können Einsatzkräfte und schweres Gerät in den betroffenen Bereich gebracht werden, um einen Zufahrtsweg zur Fähre zu errichten.

Eine 50 Tonnen-Fähre der Villacher Pioniere bringt schweres Gerät von Rottenstein (Gde Ebenthal) nach Guntschach (Gde Maria Rain) bei Glainach.
Arno Pusca/Bundesheer

Zahlreiche Einsatzorte für Bundesheer

Die Wildbach- und Lawinenverbauung wird zunächst Erdreich nach einer Hangrutschung bei Guntschach beseitigen, um die Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner sicherstellen zu können. Für den Transport der Bewohner hat das Bundesheer ein Pionierboot in Glainach im Einsatz. Die Valentinsfähre kann derzeit wegen der hochwasserführenden Drau nicht fahren.

Eine 50 Tonnen-Fähre der Villacher Pioniere bringt schweres Gerät von Rottenstein (Gde Ebenthal) nach Guntschach (Gde Maria Rain) bei Glainach.
Arno Pusca/Bundesheer

Das Bundesheer stand am Freitag auch im Raum Saager bei Grafenstein, im Vellachbachtal, in der Gemeinde Globasnitz, im Raum Sagerberg und in Unterbergen bei Völkermarkt im Einsatz.

Noch 144 Menschen in Ausweichquartieren

Unterdessen ist jener zwei Hektar große, abgerissene Teil eines Hanges im Bereich Klein St. Veit momentan stabil, so der Völkermarkter Bürgermeister Markus Lakounigg. Fünf Häuser sind in Gefahr, der Bereich werde laufend beobachtet. Generell sprach der Landesgeologe Günther Weichlinger am Freitag von ersten Zeichen einer Entspannung.

Aus der laufenden Sitzung des Krisenstabes der Landesregierung hieß es, die Zahl der von Evakuierungen betroffenen Menschen in Kärnten nehme bereits leicht ab. Aktuell leben noch 144 Menschen in Ausweichquartieren.

Einsatzübersicht Hochwasser in Kärnten
Feuerwehr.Einsatz.OR.at

Hilfseinsatz in Slowenien

In Slowenien läuft ein Hilfseinsatz des Bundesheeres mit zwei Hubschraubern, einem S-70 Black Hawk und einem Transporthelikopter Agusta Bell-212. Die Besatzung flog Lebensmittel, Medikamente, Trinkwasser, Schaufeln und anderes Werkzeug in abgeschnittene Ortschaften im Bereich Mezica-Zerjav-Crna na Koroskem. Insgesamt transportierten die zwei Bundesheerhubschrauber bisher 84 Personen und etwa 20.500 Kilogramm Last.