Straße mit Graffiti
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Wirtschaft

Streetwork nach Pandemie stark gefragt

Psychische Probleme und Sucht-Erkrankungen nehmen zu. Auch die Pandemie ließ den Bedarf an Streetwork steigen. Sozialarbeiter und Berater gehen dabei auf Menschen auf der Straße oder in Parks zu, wenn diese Unterstützung brauchen. In Klagenfurt wird Streetwork nun ausgebaut.

Es gibt zwar kein zusätzliches Personal, aber nach einem einstimmigen Beschluss des Stadtsenates entsteht in der Bahnstraße ein neuer Treffpunkt. Der Standort am Villacher Ring wurde Streetwork nach 26 Jahren endgültig zu klein. Es sei immer wieder zu Konflikten zwischen den Klienten gekommen, so Leiter Ernst Nagelschmied: „Es soll vor allem Platz geschaffen werden, damit sich dieses Klientel nicht auf einem Platz trifft.“ Die Reibungsfläche werde durch die Trennung vermindert. So werde das Arbeiten leichter, die Jugendlichen profitieren davon und können sich besser mit sich selbst auseinandersetzen, so Nagelschmied.

Streetwork baut aus

In den vergangenen zwei Jahren Pandemie ist der Bedarf an Streetwork in Städten gestiegen. In Klagenfurt entsteht nun ein zweiter Streetwork-Treffpunkt für Jugendliche.

Streeworker: „Auf Jugendlicher eingehen“

Das zweite Streetwork-Lokal wird im ehemaligen Obdachlosenheim in der Bahnstraße entstehen und soll für die Jugendarbeit genutzt werden. Gesundheitsthemen wie psychosoziale Gesundheit, Depression oder Minderwertigkeitsgefühle seien immer mehr geworden, sagte Streetworker Michael Watzenig.

Es verlagere sich dann in gewisse Süchte, wie Drogen-, – Ess-, Mager- oder Kaufsucht. Die Tendenz steige. Durch das Vorhandensein zusätzlicher Räumlichkeiten könne vielleicht auch einmal ein psychiatrischer Facharzt eingeladen werden, sagte Watzenig. Am wichtigsten sei es, sich mit den Jugendlichen zu beschäftigen und auf ihre Nöte einzugehen. Der Umbau der neuen Streetwork-Anlaufstelle wird 132.000 Euro kosten. In drei Monaten sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.