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Gesundheit

Land intensiviert Beratung bei Depression

Das Land Kärnten hat am Donnerstag den Gesundheitsbericht erstmals online veröffentlicht. Näher betrachtet werden darin die Faktoren Ausbildung und Lebensalter auf die Ernährung und auch das generelle Gesundheitsbewusstsein, also das „auf sich achten“. Depression werde zunehmend zur Volkskrankheit. Das Land reagiert mit neuen Beratungsstellen.

Die Depression wird bis zum Jahr 2030 Volkskrankheit Nummer eins sein. Das ist die generelle Einschätzung der Experten. Wie schätzen die Kärntnerinnen und Kärntner aber selbst laut Befragung für den Gesundheitsbericht ihre psychische Gesundheit ein? „21,1 Prozent der Kärntnerinnen und Kärntner sagten, dass sie sich an manchen Tagen oder sogar öfter, schwermütig, niedergeschlagen oder hoffnungslos fühlen. Zwar ist dieser Wert etwas unter dem Wert des österreichweiten Schnittes, aber trotzdem sind diese Zahlen alarmierend“, so Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ).

Noch heuer zwei neue Beratungsstellen

Zwei Jahre Pandemie, ein Krieg in Europa, der Leid, Unsicherheit und eine Teuerungswelle mit sich bringt, seien Gründe, besonders auf die belastete, psychische Gesundheit zu achten, Unterstützung auch für Kinder anzubieten. „Wir werden in den nächsten Monaten noch zwei Ambulatorien, beziehungsweise werden wir sie aus rechtlicher Sicht Beratungsstellen nennen, für Kinder und Jugendliche eröffnen. Das wird im Villach noch vor dem Sommer sein und in Klagenfurt noch bis zum Jahresende“, so Prettner.

Fast die Hälfte der Menschen lebt alleine

Sie fordert auch mehr Aufmerksamkeit für das Thema gesunde Bewegung, denn etwa 15 Prozent der Bevölkerung sei stark übergewichtig, also adipös. Zahlenmäßig schrumpfe Kärnten. Darauf bezieht sich Christa Peinhaupt vom Grazer Gesundheitsinstitut EPIG bei der Präsentation des Berichtes Donnerstagvormittag. „Wir haben für Ostkärnten eine Prognose der Bevölkerungsentwicklung von plus 2,6 Prozent und für Westkärnten von minus drei Prozent“, so Peinhaupt.

Bereits 40 Prozent aller Kärntner leben in Ein-Personen-Haushalten. Trotzdem schneidet Kärnten bei einem Wert über dem Österreichschnitt ab. 60 Prozent der Menschen können sich auf starke soziale Unterstützung verlassen, österreichweit sagen das 55 Prozent aller Befragten.