Die Menge des käfergeschädigten Holzes stieg um 44 Prozent, womit eine Grenze überschritten wurde, sagt Gernot Hoch vom Institut für Waldschutz. Im vergangenen Jahre habe sich die Käfersituation durch die recht hohen Temperaturen verschärft: „Sie ermöglichen den Käfern eine rasche Entwicklung, sodass sich auch in hohen Lagen zwei Generationen im Jahr entwickeln konnten.“
Früherkennung ermöglicht rasches Eingreifen
Die vorherrschende Trockenheit im heurigen Winter und Frühjahr könnte die Ausbreitung der Käfer weiter vorantreiben. Allerdings kann die Wissenschaft helfen, die Schäden in Grenzen zu halten, auch was die Käfer-Ausbreitung betrifft, so Hoch. Die Forschung beschäftige sich derzeit unter anderem mit einer immer besseren Weiterentwicklung von Prognosemodellen der Borkenkäferentwicklung. Es werde auch an der Früherkennung gearbeitet, sodass Bekämpfungen zielgerichtet stattfinden und die Leute vor Ort unterstützt werden können.
Gemischte Bestände resistenter
Wegen des Klimawandels werden sich Forstwirte langfristig jedoch umstellen müssen. Laut Hoch seien einerseits Bestände, die besser gegen Schlägerungsschäden stabil sind, zu vermeiden: „Andererseits erweisen sich gemischte Bestände als resistenter gegen viele Schädlinge im Vergleich zu reinen Beständen.“
Schon jetzt laufen in Kärnten Bemühungen, die Holzsorten den geänderten Klimabedingungen anzupassen. Die Zeit drängt, denn in den Bezirken Spittal an der Drau und Hermagor sind auch viele Schutzwälder von der Borkenkäferplage betroffen.