Auf einer Aufforstungsfläche bei Grafenstein sollen 1.000 Jungpflanzen mit klingenden Namen Wurzeln schlagen: Ob Flatterulme, Tulpenbaum, Bronzebirke, Mammutbaum oder Plantane – sie alle gelten in Kärnten noch als Exoten, denn kaum jemand hat damit Erfahrung gemacht. Das soll sich nun ändern, sagt Forstwirtschaftsmeister Thomas Kummer: „Sie kommen aus der Baumschule und sind zwischen zwei und vier Jahre alt. Es geht jetzt einmal um den Anwuchs. In einem Jahr schauen wir dann, wie sie sich auf der Fläche wohlfühlen.“

Pilzbefall verhindert Älterwerden
Die Bäume sollen als Ersatzbaumart nicht zur Fichte, sondern auch zur Esche dienen, die im Wald nahezu überall zu verschwinden droht. Es kommen zwar immer wieder Jungbäume auf, doch der Pilzbefall lässt sie kaum älter als 15 Jahre werden. Der Kern fault, dann sterben die Bäume ab und fallen um, so Waldbesitzer Maximilian Czernin: „Die Eschen sind zu 95 Prozent krank. Ich muss sie vor allem an den Straßenrändern und dort, wo Gefahr besteht, entfernen.“ Das sei nötig, um auch das Sicherheitsrisiko zu verringern.

Forstgesetz schreibt zulässige Baumarten vor
Nun gilt es rasch Ersatzbaumarten zu finden – auch mit Hilfe des Bundesforschungszentrums für Wald, sagt Landesforstdirektor Christian Matitz. Die Wissenschaft beschäftige sich schon seit längerem mit exotischen Baumarten, die in unseren Breiten von den klimatischen Verhältnissen und Standorten her passen. Zulässige Baumarten seien im Forstgesetz aufgelistet: „Wir handeln auf Grund der Vorlagen der Wissenschaft und probieren das jetzt aus.“
250.000 Euro von Land für Aufforstung
Das Land unterstützt solche Aufforstungen heuer mit einer Gesamtsumme von einer viertel Million Euro. Laut Forstreferent Martin Gruber (ÖVP) soll herausgefunden werden, welche Baumarten angepasst verwendet werden können, die vielleicht besser mit Schädlingen und der vorherrschenden Trockenheit umgehen können. Waldbesitzer sollen dann von den Erfahrungen profitieren.