38 Problemflächen wurden von der Wildbach- und Lawinenverbauung im oberen Mölltal bereits ausgemacht. Es sind wertvolle Objektschutzwälder, die jetzt vom Borkenkäfer befallen sind und drohen, abzusterben. Damit geht auch die Schutzwirkung vor Steinschlag, Muren oder Lawinen für Siedlungen und Infrastruktur verloren.

Steinschlag und Erosion drohen
Laut Christof Seymann von der Wildbach- und Lawinenverbauung zählen zu den zwei Brennpunkten die Fläche oberhalb der Ortschaft Mörtschach in Richtung Asten und der Bereich der Steinwand in der Gemeinde Stall: „Wenn in diesen Bereichen der Schutzwald ausfällt und seine Wirkung nicht mehr aufrecht erhalten kann dann besteht die Möglichkeit, dass durch zusätzliche Lawinen Steinschlag und Erosionsprobleme auftreten.“ Speziell in Mörtschach könne ein zusätzliches Lawineneinzugsgebiet entstehen.

Sofortmaßnahmen vor Umsetzung – Kostenfrage offen
In weiterer Folge müssten auch die Gefahrenzonenpläne überarbeitet werden. Um so viel Schutzwald wie möglich noch vor einem weiteren Befall zu retten, ist rasches Handeln gefragt. Laut Seymann sei ein Projekt für Sofortmaßnahmen in Arbeit. Ziel sei, die Borkenkäferkalamität so weit es geht einzugrenzen und in den Schutzwäldern die Bäume hoch abzustocken und quer zu schlägern. Es sei auch wichtig, die Bäume mechanisch mit Motorsägen zu entrinden, was eine eine anspruchsvolle Arbeit sei.
Borkenkäfer bedroht weiter Schutzwald
Der warme Herbst und die Trockenheit führen dazu, dass sich die Borkenkäferplage im Mölltal weiter ausbreitet. Weil auch 600 Hektar Schutzwald in Gefahr sind, will auch die Wildbach- und Lawinenverbauung einschreiten.
In einem zweiten Schritt werde man mittels flächenwirtschaftlicher Projekte die Flächen dringend aufforsten müssen, so der Experte. Zusätzlich sind weitere technische Einrichtungen angedacht, etwa Gleitschneeschutzböcke aus Stahl und weitere Verbauungen gegen Lawinenabbrüche, der Baubeginn wird hier allerdings noch länger dauern.

Noch wird mit der Landesforstdirektion und den Gemeinden und Waldbesitzern über die Kostenübernahme verhandelt. Das Ziel ist, noch in diesem Herbst mit den Arbeiten zu starten.