Schon vor der Krise in der Ukraine waren die heimischen Landwirte mit stark steigenden Preisen bei Futtermitteln, Dünger und Energie konfrontiert. Der Krieg verschärfte die Lage noch einmal deutlich. Düngemittel wurden um mehr als 60 Prozent teuerer, Futtermittel um mehr als 50 Prozent. Alleine in den vergangenen Wochen stiegen auch die Treibstoffpreise um fast ein Drittel.
LWK richtet Forderungspaket an Bund und EU
Die Landwirtschaftskammer fordert rasche Hilfe von der Politik, wie die Einführung eines steuerbegünstigten Agrardiesels, die Senkung der Sozialversicherungsbeiträge oder Direktzahlungen. Ohne Unterstützung könne die Versorgungssicherheit der Bevölkerung nicht mehr gewährleistet werden. Dafür seien die Erzeugerpreise – das Geld, das die Bauern für ihre Produkte bekommen – zu gering.
Die Agrarrefrenten der Ländern ihrerseits nehmen die EU in die Pflicht. Kärntens Agrarreferent Martin Gruber (ÖVP) sagte, es gehe auch darum, Stilllegungsflächen – vor allem von Eiweißfuttermitteln – wieder bebauen zu können. Er forderte eine Änderung des Zugangs der Europäischen Union zum Thema „Green Deal“. Dies sei nötig, um die Lebensmittelversorgung zu sichern.
Gruber: Geplante Düngemittel-Reduktion aussetzen
Die zweite Forderung der neun Agrarreferenten: Die von der EU beschlossene Reduktion der Düngemittel um 20 Prozent bis zum Jahr 2030 müsse ausgesetzt werden. Gruber: „Auch das hat massive Auswirkungen auf die Flächenproduktivität, genauso wie bei Pflanzenschutzmitteln.“ Ölsaaten und Eiweißfuttermittel könnten nicht mehr in ausreichendem Maß von den heimischen Bauern produziert werden, hieß es.