Auf einem Gelände von mehr als 80.000 Quadratmeter sollen vier Baubezirke entstehen. Unter anderem sind Soldatenunterkünfte, Lehrsäle, Sporthallen, ein Lauf- und Hindernisparcours, eine Großküche, sowie Lager, Werkstätten und Garagen vorgesehen. Architekt Reinhold Wetschko legte Wert auf ökologisches Bauen, deshalb wird auch von einer grünen Kaserne gesprochen.

Ausstattung mit alternativen Energiesystemen
Die neue Kaserne wird auf 88.000 Quadratmetern mehr als 1.000 Soldatinnen und Soldaten Platz bieten. 7.000 Quadratmeter sind in den denkmalgeschützten Teilen der Kaserne, die renoviert wird. Im Neubau werden 260 Computerarbeitsplätze auf speziell dafür konzipierten Büroflächen geschaffen. Geplant sind alternative Energiesysteme mit großflächigen Photovoltaikanlagen und Wärmerückgewinnungssystemen. Regenwasser wird als Brauchwasser dienen, wodurch der Wasserverbrauch gesenkt wird. Industrieabwärme und Biomasse heizen CO2-neutral. Damit wird die zukünftige Kaserne für einen 14-tägigen autarken Betrieb ausgestattet sein. Zur Entlastung der Anrainer wird eine neue Zufahrtsstraße gebaut, die das Verkehrsaufkommen im Wohngebiet reduzieren soll.

Ministerin: Soldaten verdienen auch moderne Infrastruktur
Für Verteidigungsministerin Klaudia Tanner ein Herzeigeprojekt, das den Soldaten zugute kommen soll. Immerhin lernte sie bei Besuchen die heruntergekommenen bestehenden Kasernen in Villach selbst kennen: „Unsere Soldatinnen und Soldaten haben sich eines verdient: die modernste Ausrüstung, die modernsten Waffen, das neueste Gerät und insbesondere auch eine Infrastruktur mit all den Kasernen, Übungsplätzen, Liegenschaften.“

Mehrere Einheiten in neuer Kaserne vereint
Drei Minister vor ihr sagten die neue Kaserne zu, konnten aber offenbar nicht das Budget dafür aufbringen. Das Pionierbataillon 1 und das Führungsunterstützungsbataillon werden in der neuen Kaserne zusammengeführt. Für Kärnten seien dies unverzichtbare Einheiten, wie auch Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) betonte: „Es ist auch dahingehend eine Wertschätzung, dass insbesondere die hier stationierten Einheiten wertvolle, wichtige, oftmals lebensrettende Einsätze – wenn ich an das Pionierbataillon 1 denke – für dieses Bundesland und seine Menschen geleistet haben.“

Gruber erfreut über klares Bekenntnis des Bundes
Landesrat Martin Gruber (ÖVP) hob hervor, dass das Militärkommando Kärnten mit der „Henselkaserne neu“ eine bundesweite Vorreiterrolle einnehmen werde. „Als Regionalentwicklungsreferent freut es mich besonders, dass bedeutende finanzielle Mittel des Bundes nach Kärnten geholt wurden. Der Neubau ist nicht nur ein klares Bekenntnis des Bundes, den Standort Villach nachhaltig abzusichern, sondern auch eine Großinvestition, von der regionale Unternehmen profitieren und durch die Arbeitsplätze gesichert werden“, so Gruber.
Baupläne für neue Großkaserne
Mehr als ein Jahr nach der fixen Zusage für den Bau einer Großkaserne in Villach sind am Donnerstag die konkreten Baupläne vorgestellt worden. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) kündigte den Baubeginn des 120 Millionen Euro Projektes für den Herbst nächsten Jahres an.
Sieben Hektar für Städtebau werden frei
Von einem großartigen Tag für Villach sprach Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) bei der Projektpräsentation im Congress-Center Villach. Nach Fertigstellung der Kaserne werden rund sieben Hektar innerständische Fläche für neue städtebauliche Ideen frei.

Die Großkaserne wird ja die Rohr-, die Lutschounig- und die Henselkaserne ersetzen. Baubeginn ist im Herbst nächsten Jahres. Schon ein Jahr später soll die Dachgleiche erreicht werden.
Für Militärkommandant Walter Gitschtaler war der Donnerstag ein doppelter Tag zur Freude. Die Verteidigungsministerin konnte ihm außerdem noch das Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich überreichen.
Keine Entscheidung für Klagenfurter Kaserne
Tanner betonte, dass noch keine Entscheidung für oder gegen eine Klagenfurter Großkaserne gefallen sei. Die Raumordnung des Bundesheeres werde in ganz Österreich regelmäßig geprüft und evaluiert. Will man ein Projekt umsetzten, so geschehe das immer in Absprache mit dem Land und den Zuständigen der Stadt, damit man die beste Entscheidung treffen könne, sagte Tanner.
Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer forderte nicht nur das Villacher Projekt betreffend Transparenz, sondern auch in Bezug auf die Pläne in Klagenfurt Transparenz ein: „Auch hier gilt es der Bevölkerung mitzuteilen, was im Detail geplant ist.“ Kärnten brauche eine intakte Bundesheer- und Verteidigungsstruktur, um für zukünftige Aufgaben und Herausforderungen, insbesondere auch im Bereich der illegalen Migration, gerüstet zu sein.