Wirtschaft

Amazon sucht Mitarbeiter aus Militär

Amazon sucht derzeit in einer Stellenausschreibung für das neue Verteilzentrum in Klagenfurt einen Bereichsleiter Logistik. Ungewöhnlich ist aber, dass Bewerber mit militärischem Hintergrund bevorzugt werden. Die Gewerkschaft kann sich diese Anforderung nicht erklären.

Mit 13. Jänner ist die Stellenausschreibung bei Amazon datiert. Wie die Zeitschrift „Die Woche Kärnten“ in ihrer jüngsten Ausgabe berichtet, sucht Amazon 100 Mitarbeiter, die im neuen Verteilerzentrum Klagenfurt ständig Arbeit finden sollen. Bis zu 180 sollen es zu Stoßzeiten sein, etwa vor Weihnachten.

In der Zeitschrift wird der Versandriese mit dem Hinweis zitiert, dass nach Mitarbeitern mit militärischem Hintergrund gesucht werde, weil in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht worden sei, dass es immer wieder Milizsoldaten gebe, die sich beruflich umorientieren wollen.

Gewerkschaft: Ungewöhnlich

Von einer sehr ungewöhnlichen Stellenausschreibung spricht auch die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA). So etwas habe sie noch nicht erlebt, sagte Geschäftsführerin Jutta Brandhuber. Für Managementkompetenzen brauche es wohl andere Qualifikationen wie Verantwortungsbewusstsein, soziale Kompetenz und Konfliktfähigkeit: „Man sagt, das Bundesheer in Krisenzeiten ist ja sehr wichtig. Aber ein Logistiklager ist ja keine Krise, da brauche ich Teamarbeit, das kann ja keine Hierarchie von oben herab sein. Daher ist so eine Ausschreibung ungewöhnlich und merkwürdig.“

GPA will Betriebsrat installieren

Viel wichtiger werde es für ein Unternehmen wie Amazon sein, sich Gedanken darüber zu machen, wie sie ihre Mitarbeiter halten können, sagte Brandhuber. Vor allem, weil Amazon ja in Deutschland nicht gerade für gute Arbeitsbedingungen bekannt sei. Das neue Zentrum in Klagefurt soll im Juli in Betrieb gehen. Brandhuber sagte, ein Ziel sei, eine Betriebsratswahl abzuhalten, wenn das Personal gefunden sei. Damit solche Arbeitsbedingungen wie in Deutschland hier nicht Einzug halten.

„Die Woche Kärnten“ zitiert dazu auch das Militärkommando Kärnten, das in Berufssoldaten, die sich beruflich umorientieren wohl eher die Ausnahme sieht.