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Coronavirus

Sorge um Long Covid bei Kindern

Kinder und Jugendliche gehören zur ersten Risikogruppe für eine Covid-Infektion. Die Infektionen verlaufen meist sogar ohne Symptome, trotzdem ist das Virus nicht harmlos. Vor allem Long-Covid-Erkrankungen bei Kindern bereiten den Ärzten zunehmend Sorgen.

Dass Kinder und Jugendliche aufgrund einer Coronavirus-Erkrankung stationär aufgenommen werden müssen komme eher selten vor, sagt Robert Birnbacher, Vorstand der Kinderabteilung im LKH Villach: „Es ist ganz klar, dass Omikron bei Kindern häufiger auftreten wird. Das führt auch dazu, dass die Hospitalisierungsraten bei den Kindern höher sein werden aufgrund von Omikron. Man muss aber unterscheiden, ob das jetzt tatsächlich eine krankmachende Problematik ist, die dieses Kind trifft oder ob es eine Co-Infektion ist und die Kinder mit Covid hospitalisiert wurden und nicht wegen Covid“, so der Experte.

Langzeitfolgen noch nicht ausereichend erforscht

Eine Infektion könne aber auch unter den Jüngeren Langzeitfolgen wie Long Covid verursachen. Bei Erwachsenen gehen Experten davon aus, dass jeder Zehnte von Long Covid betroffen ist. Bei Kindern sei die Datenlange noch sehr dünn und unterschiedlich, sagte Birnbacher.

„Es gibt Studien, wo eine Long-Covid-Inzidenz von einem Prozent gefunden wurde. Es gibt welche, wo sie deutlich darunter lag. Ich bin mir sicher, dass es – wenn überhaupt – im einstelligen Bereich sein wird. Es ist natürlich auch eine Definitionsfrage und eine Frage, welche Gruppe man analyisiert. Wenn man eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen analysiert, die letztlich auch unter anderen Grunderkrankungen oder Belastungsfaktoren leidet wird ein höherer Prozentsatz herauskommen.“

Solche Studien würden auch die psychische Situation beurteilen. Diese sollte sich nach der Pandemie wieder stabilisieren.

Impfquote mit 12,5 Prozent bei unter 15-Jährigen gering

Birnbacher warnt aber davor, es auf eine Infektion ankommen zu lassen. Die Impfung biete einen guten Schutz. Allerdings gibt es den unter 15-Jährigen in Kärnten nur eine Impfquote von gerade einmal 12,5 Prozent. Damit liegt diese Altersgruppe österreichweit an letzter Stelle. Im Burgenland sind hingegen fast ein Viertel aller unter 15-Jährigen bereits gegen das Coronavirus geimpft: „Letztlich gibt es einen Schutz dagegen und das ist die Impfung. Es ist immer möglich, dass man bei einem Virus damit rechnen muss, dass es eine Zweiterkrankung oder Folgeerscheinungen geben kann.“ Um diese Frage letztgültig beantworten zu können sei das Virus allerdings noch nicht ausreichend erforscht, so Birnbacher.