Symbolbild Kindergarten Kinderbetreuung
ORF
ORF
Wirtschaft

Rechnungshof zu Kinderbetreuung

Der Landesrechnungshof hat die vorschulische Kinderbetreuung unter die Lupe genommen. Die Prüfer kritisieren in dem noch unveröffentlichten Bericht, der dem ORF vorliegt, zu kurze Öffnungszeiten und empfehlen, das Kinderstipendium des Landes neu zu gestalten.

Nur ein gutes Drittel der Kindergärten entspreche den Kriterien für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, kritisieren die Prüfer. Weit besser schneiden die Kinderkrippen ab. Hier liege Kärnten bundesweit an zweiter Stelle. Aber: Knapp die Hälfte der Kinderbetreuungseinrichtungen halte weniger als 47 Wochen im Jahr geöffnet. Das sei mit der Vollbeschäftigung der Eltern nicht vereinbar, sagen die Prüfer des Rechnungshofes.

Große Beitragsunterschiede

Sie kritisieren auch, dass es bei den Elternbeiträgen große Unterschiede gibt. Diese würden von den überwiegend privaten Betreibern der Kinderbetreuungs-Einrichtungen festgelegt. Kärntenweit gebe es Preisspannen zwischen 26 und 358 Euro für den Halbtagskindergarten, für ganztags zwischen 110 und 540 Euro. Mittlerweile habe das Land eine Obergrenze für die jährliche Erhöhung der Elternbeitrage eingeführt.

Dass bei 60 Betreuungseinrichtungen der Halbtagestarif teurer als der Ganztagstarif sei nicht nachvollziehbar kritisierte der Rechnungshof. Die Kinder seien trotzdem nur Halbtags im Kindergarten und daher sei die Betreuungsquote nicht gestiegen. Andreas Schäfermeier, Pressesprecher des Landeshauptmannes, schrieb in einer Aussendung, dass mehrfach auf dieses Missverständnis hingewiesen wurde. Das neue in Ausarbeitung befindlichen Kinderbildungs- und –betreuungsgesetz sollte auch die Lösung dieser Frage beinhalten, schrieb Schäfermeier.

Prüfer für neues Kinderstipendium

Aus Sicht des Rechnungshofes soll auch das Kärntner Kinderstipendium, das Eltern letztlich einen beitragsfreien Kindergarten ermöglichen soll, ganz neu aufgesetzt werden. Die Förderung sei nicht zielgerichtet, die Betreuungsquote der unter Sechsjährigen habe sich kaum geändert, so der Rechnungshof.

Grund genug für den Landtagsabgeordneten und Team Kärnten Chef Gerhard Köfer, eine Qualitätsoffensive bei der Kinderbetreuung zu fordern. Er schlägt auch mehr Elternumfragen vor, um das Angebot besser auf deren Bedürfnisse abzustimmen.