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Coronavirus

CoV: 100 Firmen testen künftig selbst

An die 100 Kärntner Firmen werden ab Montag ihr Personal selbst testen. Auch der Firma nahestehende Personen, wie Angehörige, Kunden oder Lieferanten, sollen getestet werden. Damit sollen die Teststraßen entlastet werden.

Auf dem Weg in die Arbeit noch bei der Teststraße vorbeizufahren, diesen Umweg sollen in Zukunft immer weniger machen müssen. Firmen, die mehr als 50 Mitarbeiter und einen Betriebsarzt haben, dürfen ab Montag das Ergebnis ihrer Tests auch in das öffentliche System einmelden und, so Meinrad Höfferer von der Wirtschaftskammer, auch die nötigen Bestätigungen ausstellen: „Eine Bestätigung, mit der ich genauso zu einem körpernahen Dienstleister gehen kann, mit der ich genauso ins Ausland fahren kann und so weiter.“

Auch Angehörige und Kunden dürfen getestet werden

Betriebe, die an das elektronische System der AGES, der Gesundheitsbehörde angebunden sind, können elektronische Bestätigungen über Mail oder SMS verschicken, Kleinbetriebe mit weniger als 50 Mitarbeitern müssen mit einem externen Arzt zusammenarbeiten und sie benötigen ausgebildetes Gesundheitspersonal, das die Nasen- oder Rachenabstriche abnimmt. Diese Firmen stellen Papierbestätigungen aus.

Neben den Mitarbeitern dürfen auch Angehörige, Zulieferer und Kunden getestet werden: „Ich weiß von vielen regionalen Kooperationen, wo bei Betrieben unter 50 Mitarbeitern, also die Tankstelle, der Nahversorger und der Bäcker etwa, sich zusammen tun um gemeinsam an einem Ort die Leute zu testen.“

Engpass an Fachpersonal als Problem

Meinrad Höfferer, der Covid-Sprecher der Wirtschaftskammer, sagte, die Firmen hätten weder die Absicht, noch die Kapazität, eine öffentlich zugängliche Teststraße einzurichten: „Es herrscht ein Engpass an Fachpersonal, das ist für alle momentan das große Problem, es würden deutlich mehr gerne testen.“

Fürs erste sollte es möglich sein, in Kärnten 3000 Personen pro Tag direkt in Firmen zu testen. Das System werde sich entwickeln, so Höfferer: „Es wird das betriebliche Testen, was wir seit Wochen fordern, eine deutliche Entspannung hinsichtlich der öffentlichen Kapazitäten bringen.“

Viele Großbetriebe in Kärnten testen schon seit Wochen ihre Mitarbeiter selbst. Damit nun möglichst viele ihrem Beispiel folgen, gibt es ab Mitte Februar zehn Euro Kostenersatz pro Test für die Firmen. Das sei zwar laut Wirtschaftskammer nicht kostendeckend, aber eine Unterstützung.

Diskussion um Testpflicht für Berufspendler

Italienische Handelsvertreter protestieren gegen die bei der Einreise nach Österreich erforderlichen regelmäßigen Coronavirus-Tests. Diese seien eine schwere Belastung für Pendler aus Friaul Julisch Venetien, die in Kärnten arbeiten. Die Testpflicht widerspreche dem EU-Prinzip des freien Personenverkehrs. Die Handelskammer Julisch Venetiens fordert Österreich auf, die Pflicht zu einem wöchentlichen Test zu überdenken und plant Gespräche mit der Kärntner Wirtschaftskammer, sowie der Handelskammer von Udine.

Nach den Einreiseverschärfungen war am vergangenen Samstag – nach Verhandlungen zwischen Kärntner Wirtschaftskammer und slowenischem Wirtschaftsverband (SGZ) – der Test-Nachweis – zumindest für Österreicher – bei der Einreise nach Slowenien aufgehoben worden. Eine entsprechende Lösung sei für alle Nachbarregionen im Grenzgebiet im Sinne der trilateralen Handelsbeziehungen wünschenswert, heißt es in italienischen Medienberichten.