Coronavirus

Pflegepersonal will eigenständig testen

Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie fordert der Gesundheits- und Krankenpflegeverband, dass die 156.000 diplomierten Pflegekräfte in ganz Österreich eigenständig testen dürfen. Dafür ist bis jetzt die Anordnung durch einen Arzt erforderlich. Diese gesetzliche Hürde soll fallen, fordert der Verband.

Die Präsidentin des Pflegeverbandes, Elisabeth Potzmann, sagt, bis jetzt liege die Anordnungsverantwortung für CoV-Testungen bei den Medizinern, nur die Durchführungsverantwortung könne delegiert werden: „Wir haben in der Praxis das Problem, dass diese Anordnung, die vom Gesetzgeber für Pflegepersonen gefordert wird, aber zum Beispiel für Sanitäter nicht, oft nicht vorliegt. Die Pflegepersonen sind somit in einem Graubereich, um nicht zu sagen in der Illegalität, wenn sie Testungen durchführen.“

Potzmann verweist auf längere Ausbildung von Pflegern

Es werde daher gefordert, dass die Covid-19-Testungen in den eigenverantwortlichen Tätigkeitsbereich der Pflege falle und somit die Erfordernis der ärztlichen Delegation wegfalle. „So hätten wir mit einem Schlag sehr viele Pflegepersonen und -personen in der Kompetenz, Testungen durchzuführen.“

Potzmann weist auch darauf hin, dass das Pflegepersonal 4.600 Stunden Ausbildung absolviert, Sanitäter jedoch nur 300 Stunden Ausbildung. Sanitäter dürfen die Tests aber eigenständig abnehmen.