Schneeräumung in Liesing
ORF/Peter Matha
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Chronik

Lawinengefahr: Vielerorts keine Schule

Alle Volks- und Mittelschulen und Kindergärten im Oberen Mölltal, in Rennweg, Kötschach Mauthen und im Lesachtal bleiben am Montag geschlossen. Wegen der Lawinensituation wäre der Schulweg zu gefährlich.

Schüler, die auspendeln müssen, können ebenfalls zuhause bleiben. Die Gefahr sei einfach zu groß. „Sicherheit geht vor“, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ).

Folgende Schulen sind betroffen: die Volksschulen Heiligenblut, Mörtschach, Großkirchheim, Winklern, Stall, Rangersdorf, Flattach, Mallnitz, Obervellach, Kötschach-Mauthen und Rennweg; Nationalparkmittelschule Winklern, Mittelschule Obervellach, Musik-Mittelschule Kötschach-Mauthen, Bildungszentrum Lesachtal (Mittelschule mit Volksschulklassen) und Mittelschule Rennweg.

Bevölkerung aufgerufen zu Hause zu bleiben

Für Kinder, die dennoch kommen, sei Betreuung in Schulen und Kindergärten gewährleistet, hieß es in einer Aussendung des Landes am Sonntagnachmittag. Die Schulschließung gelte nur für Montag, da am Dienstag wegen dem Feiertag ohnehin schulfrei sei, erläuterte Bildungsdirektor Robert Klinglmair.

Generell wurde die Bevölkerung im oberen Mölltal aufgerufen, in den Häusern zu bleiben. Nicht nur um sich nicht in Gefahr zu begeben, sondern damit auch nicht durch die Autos auf den Straßen die Schneeräumung behindert wird. Das Ziel ist es jedenfalls die Straßen befahrbar zu halten.

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Mölltalstraße bis Montag gesperrt

Lawinen und Muren verlegten Haupt- und Nebenstraßen. Auch die Mölltalstraße bleibt bis Montag gesperrt, dann erfolgt eine Neubewertung der Lage. Wegen des Regens und Schmelzwassers wurden auch einige Talböden und Keller überschwemmt. Eine Räumung/Instandsetzung ist derzeit wegen der herrschenden Lawinengefahr auf Güter- und Zufahrtswegen nicht möglich.

Montagfrüh tagen erneut die Einsatzstäbe und Lawinenkommissionen. Wenn es das Wetter erlaubt, soll ein Hubschrauber-Erkundungsflug stattfinden, um die Lage zu bewerten. Bis 21.00 Uhr wurden landesweit 210 Feuerwehreinsätze gezählt.

Mehrere Häuser wurden evakuiert, in Flattach im Mölltal waren es bis zum Abend zehn Häuser mit 27 Betroffenen, mehrere Ortschaften waren von der Außenwelt abgeschnitten, im gesamten Mölltal etwa 70 Häuser. Auch im Gailtal und Drautal gab es betroffene Ortschaften.

Die Lawinengefahr sei groß, sagte Bezirksfeuerwehrkommandant Kurt Schober. Die Situation ändere sich minutenweise: „Ich bekomme immer wieder neue Meldungen herein. Es werden sicher noch weitere evakuiert werden müssen. Ich appelliere an die Bevölkerung, in den Häusern zu bleiben und die Anordnungen der Einsatzkräfte zu befolgen.“

Andreas Kimeswenger (ORF) zur Lage in Flattach

ORF-Reporter Andreas Kimeswenger berichtet über die Situation in Flattach, wo aufgrund akuter Lawinengefahr erneut Häuser evakuiert werden mussten.

Déjà vu für viele Familien

Es seien diesmal wieder die selben Familien betroffen wie bereits im vergangenen Jahr, sagt Schober: „Die verwundeten Naturböden wurden wieder schwer in Mitleidenschaft gezogen.“

Die Mölltalstraße wurde auf der Höhe von Schmelzhütten durch einen Hangrutsch blockiert. Auch der Ersatzweg wurde von einer Lawine in Mitleidenschaft gezogen. „Wir haben momentan keine Chance, dass wir durch Flattach durchkommen“, so der Feuerwehrkommandant.

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Straßensperre Überschwemmung Treffen
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Schneemasssen Apriach
Daniel Buchacher
Schneefall Apriach
Daniel Buchacher
Schneefräse
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Bach mit hohem Pegelstand
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Schneefräse im Einsatz
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Schneelandschaft Kötschach Mauthen
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Verklausung Treffnerbach Treffen
Andreas Brandt
Sicherung vor Hangrutschung
FF Radenthein
Überschwemmung Flattach
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Flattach
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Hangrutsch Flattach
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Hangrutsch Flattach
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Vorerst kein Postbusverkehr

Im Oberen Mölltal fahren bis auf weiteres keine Postbusse, davon nicht betroffen ist die Strecke zwischen Obervellach und Spittal an der Drau.

Für alle Fahrzeuge gilt auf der Katschbergstraße (B99) zwischen Rennweg und der Passhöhe Kettenpflicht.

Kurze Entspannung zum Wochenbeginn

Im Siflitzgraben bei Kleblach-Lind waren 16 Gehöfte wegen einer verlegten Zufahrtsstraße von der Umwelt abgeschnitten.

Hundert Soldaten und zwei Hubschrauber des Bundesheeres stehen in Kärnten in Rufbereitschaft. So schnell ist keine Entspannung in Sicht: Am Montag soll es zwar aufhören zu schneien, bereits ab Dienstag ist wieder Neuschnee zu erwarten.