Eines der betroffenen Häuser liegt an der wegen der Lawinengefahr gesperrten Apriacher Landesstraße, das zweite Haus im Zirknitztal. Wegen der erhöhten Lawinengefahr wurden bereits gestern im Seebachtal und im Dösental bei Mallnitz zwei Familien vorsorglich aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht worden
Im Mölltal fielen am Samstag 80 Zentimeter Schnee, der am späten Nachmittag in Schneeregen überging. Alle Nebenstraßen von Heiligenblut sind gesperrt.
Andreas Kimeswenger (ORF) aus Winklern
Andreas Kimeswenger (ORF) berichtet aus Winklern über die Schnee-Situation vor Ort.
Alle Bergwege in der Gemeinde Rangersdorf sind gesperrt. Am Abend hatten 200 Haushalte in den Gemeinden Rangersdorf und Greifenburg keinen Strom. In Steinfeld wurde das Sportzentrum überschwemmt. Landesweit gab es am Samstag 54 Feuerwehreinsätze.
Ungewissheit wegen Regens oder Schnees
Johann Thaler, Bürgermeister von Winklern, stellte am Vormittag beim Nachmessen fest, dass in seiner Gemeinde innerhalb kurzer Zeit ein Meter Neuschnee gefallen war. Es sei vorerst kein Ende in Sicht. Am Nachmittag bestätigte sich seine Vermutung. Er sagte gegenüber dem ORF Kärnten, dass keine Entwarnung gegeben werden könne. Die Bevölkerung werde aufgefordert, in den Häusern zu bleiben: „Niemand weiß genau, was noch auf uns zukommt. Der Niederschlag kommt – die Ungewissheit ist, ob er in Form von Wasser oder Schnee kommt.“
Nasser Schnee, Schneeregen, Regen mache den bereits gefallenen Schnee schwer und könne für die Dächer gefährlich werden, gibt Thaler zu bedenken: „Wenn wir wirklich erst ein Drittel des Niederschlags haben wird es für einige sicher ‚spannend‘.“
Mörtschach: Lawinenabgang bis zur Bundesstraße
In Mörtschach ging am Nachmittag eine Lawine von einem ostseitigen Berghang ab: „Sie ist bis zur Bundesstraße verlaufen. Die Gefahr ist sehr groß“, sagte Bürgermeister Richard Unterrainer. Die Bergwege seien aufgrund der großen Lawinengefahr gesperrt: „Wir haben versucht, für medizinische Notfälle die Straßen offen zu halten. Ich rate der Bevölkerung, in den Häusern zu bleiben. Sich im Freien aufzuhalten ist gefährlich.“
Weitere Sitzungen am späten Nachmittag
In Mörtschach fand um 18.00 Uhr eine weitere Sitzung mit allen Einsatzkräften und Experten der Lawinenkommission statt. Es soll beraten werden, wie weiter vorgegangen werden soll bzw. ob für die Nacht weitere Vorkehrungen getroffen werden müssen.
Umstürzender Baum verursachte Dachstuhlbrand
In Zwenberg in der Gemeinde Reißeck stürzte wegen des nassen Neuschnees ein Baum auf die Niederspannungsversorgungsleitung des Landesenergieversorgers KELAG. Die Leitung riss in der Folge die Halterung auf einem rund 60 Meter entfernten Dach des Gebäudes eines 51-jährigen Mannes. Die Leitung kam auf dem Dach zum Liegen und verursachte dabei einen Brand des Dachstuhls.
Der Hausbesitzer bemerkte den Brand und alarmierte über Notruf die Feuerwehr und ebenso den Störungsnotdienst der KELAG. Nach Abschaltung des Stromnetzes am Zwenberg löschten die Feuerwehren Penk, Kolbnitz, Obervellach und Flattach den Brand. Es entstand erheblicher Sachschaden.