Laut der neuen Studie sollen die Stadtkerne von Klagenfurt und Villach umfahren werden, ebenso – weiter nördlich – die Wörtherseegemeinden. Von einer solchen Trassenführung wären aber neue Gemeinden wie Maria Saal, Moosburg oder Wernberg betroffen. Hier droht Widerstand. Schuschnig sagte dazu: „Das Studienergebnis ist ein sogenannter Korridor. Jetzt geht es darum, sich gemeinsam mit der Bevölkerung ganz genau anzuschauen, wo die Güterverkehrstrasse dezidiert verlaufen könnte.“
Schuschnig: Bürgeranliegen einbeziehen
30 Jahre könnte es noch dauern, bis eine neue Güterverkehrstrasse in Betrieb geht. Schuschnig will jedenfalls den Druck auf Infrastrukturministerin Leonore Gewessler (Grüne) erhöhen, die sich – auf Bundesebene – ja in einer Koalition mit der ÖVP befindet.
Schuschnig will hartnäckig bleiben und habe wenig Verständnis dafür, dass die Anliegen von 200.000 Kärntnern im Zentralraum beiseite gewischt werden. Gemeinden müssen für den Lärmschutz entlang der Bahnstrecke mitzahlen, hier will Schuschnig innerhalb der Kärntner SPÖ-ÖVP-Koaliton mehr Geld frei machen.
Durch folgende Gemeinden könnte der Korridor führen:
- Grafenstein
- Klagenfurt am Wörthersee
- Maria Saal
- Moosburg
- Techelsberg
- Velden
- Wernberg
- Villach
- Finkenstein
ÖBB: Kosten im Auge behalten
Laut ÖBB werde ständig in Lärmschutz und leisere Güterzüge investiert. Es soll demnächst auch Lärmmessungen geben. Die neue Güterverkehrstrasse sei ein politischer Wunsch in Kärnten, entscheiden müsse aber der Bund.
Studie über Güterverkehrstraße
Seit mehr als zwei Jahrzehnten schon wird über eine mögliche Verbannung der Güterzüge von der Eisenbahnstrecke entlang des Wörthersees diskutiert. Es hat auch schon Planungen für den Bau einer eigenen Trasse gegeben, die dann eingestellt wurden. Anrainer klagen jedenfalls über eine unerträgliche Lärmbelastung. Mit einer neuen Studie will Kärntens Mobilitätsreferent Sebastian Schuschnig von der ÖVP nun wieder Druck für den Bau einer eigenen Güterverkehrstraße ausüben.
Laut jetziger Verkehrsprognose sei die Bestandsstrecke entlang des Sees auch künftig ausreichend, so ÖBB-Sprecherin Rosanna Zernatto-Peschel. Es werde alles genau überprüft, es müsse aber auch die Wirtschaftlichkeit im Auge behalten werden. „Wir sprechen von einem Projekt, das mehrere Milliarden schwer wäre.“ Eine neue, 60 Kilometer lange Güterverkehrstrasse mit 25 Kilometern im Tunnel könnte somit die Hälfte der gesamten Koralmbahnstrecke kosten.