Gesundheit

Spitäler suchen zusätzliches Personal

Die Krankenhäuser und Gesundheitsämter bereiten sich weiter intensiv auf die kommenden Wochen vor. Es werden neue Visiteteams gebildet, die Kranke Zuhause betreuen, Ärzte werden aus der Pension geholt, die KABEG sucht Ärzte, aber auch Mitarbeiter für Wäscherei und Gastronomie.

Die Krankenanstalten-Betriebsgesellschaft (KABEG) stellte bereits 50 zusätzliche Ärztinnen und Ärzte und Pflegepersonal ein, gesucht werden noch Kräfte für die Wäscherei und Gastronomie in den Spitälern. In den Spitälern werden wegen der Coronavirusinfektionen zusätzliche Diensträder eingeführt, daher der zusätzliche Personalbedarf, so Personalchef Markus Ertl.

KABEG geht Bewerberlisten durch

Gesucht werden vorwiegend Berufsgruppen, nach denen schon bisher ohnehin händeringend gesucht wird. Ertl zeigte sich dennoch optimistisch: „Es könnten durchaus Pflegeassistenten sein, die sich in der Vergangenheit schon beworben haben, die werden wir konkret ansprechen. Wir haben nach dem Objektivierungsgesetz die Möglichkeit für sechs Monate kurzfristig Personal anzustellen.“

Zusätzlich benötigen die Spitäler 40 bis 50 Ärzte und Ärztinnen. Laut Ertl habe man eine Auswertung zu ausgetretenen oder pensionierten Ärzten gemacht, sie werden kontaktiert, ob sie für ein paar Monate Dienst versehen möchten. Natürlich nehme man hier auf Risikogruppen oder Betreuungspflichten Rücksicht, so Ertl. Diese älteren Mediziner würden hauptsächlich im laufenden Akutbetrieb eingesetzt, um jüngere Kollegen für die Behandlung von Covid-19-Patienten freizuspielen, so der Plan. Erste Interessenten gebe es bereits. Bis Mittwochabend fanden sich viele Ärzte – mehr dazu in 60 Ärzte zusätzlich gemeldet.

Ärzteteams für Hausbetreuung

Auch Vertreter der Gesundheitskasse und die Ärztekammer tagen am Mittwochvormittag, auch sie suchen zusätzliche Ärzte. Wahlärzte und pensionierte Mediziner würden angesprochen, ob sie für Epidemie- Telefon- und Koordinationsdienste zur Verfügung stehen. Neu eingerichtet wird ein eigenes Visiteteam von Hausärzten, sagte Johann Lintner von der Gesundheitskasse: „Dieser Dienst steht für die Behandlung und Patienten, die an Covid-19 erkrankt sind, oder positiv getestet und anderweitig krank sind, oder für Personen, die sich in Selbstquarantäne befinden und medizinische Betreuung benötigen.“

Für den Dienst als Visitenärzte hätten sich vorerst 20 Ärzte und Ärztinnen gefunden. Die Gesundheitskasse appelliert auch an alle Ärzte im Land, ihre Praxen geöffnet zu halten, Patienten aber nur gegen Voranmeldung zu betreuen. 40 Ärzte haben sich bisher als Epidemieärzte gemeldet.

Berufsschüler helfen in Betrieben

Kärntner Betriebe bekommen bereits Unterstützung und zwar von Berufsschülern. 1.245 wechseln ab Mittwoch in Betriebe, um dort die Mitarbeiter zu unterstützen. Diese Schüler sind von der Schulfrei-Erklärung des Bundes betroffen, die von 18. bis 22. März gilt. Das gab Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) am Mittwoch in einer Aussendung bekannt. Die Berufsschulen seien von der Bildungsdirektion informiert worden, betroffen sind Bereiche wie der Einzelhandel, Bäcker und Fleischverarbeiter, aber auch Metall- und Elektrotechniker oder Installateure.

Diese Berufe seien, wie von Bundesseite betont wurde, von wesentlicher Bedeutung für die Aufrechterhaltung wichtiger gesellschaftlicher Funktionen, der Gesundheit, der Sicherheit und des wirtschaftlichen oder sozialen Wohlergehens der Bevölkerung. Kaiser wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die generellen Präventionsmaßnahmen jedenfalls zu beachten seien.