Grenzkontrolle Coronavirus
ORF
ORF
Chronik

Grenzkontrollen wieder aufgenommen

Seit Mittwoch 12.00 Uhr wird ein Erlass der Bundesregierung umgesetzt, wonach Personen, die von Italien einreisen, ein ärztliches Attest brauchen, das nicht älter als vier Tage ist. Österreicher dürfen zwar einreisen, müssen dann aber 14 Tage in Quarantäne. Bei Lkw-Lenkern wird nur Fieber gemessen.

Das Attest muss bestätigen, dass dass der molekularbiologische Test auf das Coronavirus negativ ist. An der Grenze wurde am Mittwoch wieder kontrolliert. Wurde aber etwa in Thörl-Maglern am Dienstag nur kurze Zeit und stichprobenartig kontrolliert, so kommt ab Mittwoch niemand mehr unkontrolliert nach Kärnten – mehr dazu in Erste Fieberkontrollen an Grenzen.

Grenzkontrolle in Thörl-Maglern

Vier einreisewillige Italiener in zwei Stunden auf A2

In den ersten zwei Stunden der Kontrollen wollten gerade einmal vier italienische Staatsbürger einreisen, berichtete die Polizei. Es gab so gut wie keinen Individualverkehr, dafür verursachten die Kontrollen einen Lkw-Stau bis zurück zur Staatsgrenze.

Die Lkw-Fahrer trugen ihr Schicksal mit Fassung, es gab keinerlei Konflikte bei den Gesundheitschecks. „Die Fahrer sind sehr entspannt“, sagte Polizeisprecher Rainer Dionisio. Auch der Stau konnte die Fernfahrer nicht erschüttern. Die Italiener, die einreisen wollten, waren ebenfalls offenbar vorinformiert. Einer der vier hatte bereits ein ärztliches Attest dabei, das ihm Gesundheit bescheinigte. Ein Mann, der in Kärnten seinen Hauptwohnsitz hat und sozusagen heimfahren wollte, kehrte sofort Richtung Italien um, um sich ein Attest zu besorgen. Die restlichen beiden Personen waren Pendler, die ebenfalls passieren durften.

Stau am Grenzübergang Tarvis wegen Grenzkontrollen Coronavirus
ORF
Am Abend reichte der Rückstau kilometerweit zurück

Grenze Nassfeld und Plöckenpass gesperrt

Auch an der Bundesstraße nach Tarvis wird kontrolliert. Um die Gesundheitsbehörden zu entlasten, hat ja das Land Kärnten beantragt, die Grenzübergänge Nassfeld und Plöckenpass komplett und den Bundesstraßen-Grenzübergang Thörl-Maglern in den Nachtstunden sperren zu dürfen. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) gab bekannt, dass die Bundesstraße bei Thörl Maglern von 21.00 bis 6.00 Uhr gesperrt wird, damit der Verkehr ausschließlich über die Autobahn geführt wird. Die Sperre soll in den kommenden Tagen in Kraft treten.

In Italien waren mit Stand Mittwochmittag 10.149 Menschen an Covid-19 erkrankt, insgesamt gab es schon 631 tote, 724 Menschen überstanden die Krankheit und gelten wieder als gesund. In Kärntens Nachbarregion Friaul Julisch Venetien gibt es 126 Ansteckungen, sechs Personen erlagen dem Virus. Seit Montag ist ganz Italien Sperrzone und es gilt die Reisewarnung der höchsten Stufe sechs, die für Kriege und Epidemien reserviert ist.

Güterverkehr rollt weiter

Polizeisprecher Rainer Dionisio sagte, die Kontrollen gelten für alle, aber vor allem der Individualverkehr sei betroffen. Güter- und Berufspendlerverkehr müssen weiter laufen, weil die Menschen ja mit Gütern versorgt werden müssen. Fieber werde aber bei jedem gemessen. Wenn jemand kein Attest dabei hat, darf er nicht einreisen. Will ein Österreicher ohne Attest einreisen, darf er das, muss sich aber einer 14-tägigen freiwilligen Isolation unterziehen.

Kontrollen von Lkwlenkern in Thörl Maglern
ORF/Toplitsch
Kontrolle in Thörl-Maglern am Mittwoch

Der Durchreiseverkehr darf passieren, man appelliere hier an die Eigenverantwortung, so Dionisio. Man könne dies ja nicht kontrollieren. Die Grenzkontrollen werden die nächsten Tage durchgeführt, wie lange sie wirklich dauern, sei laut Dionisio noch nicht absehbar.

Erklärung für Österreicher
ORF
Dieser Erklärung müssen Personen mit österreichischem Wohnsitz abgeben

Bezirkshauptmann: Personalfrage ist Herausforderung

Laut Bernd Riepan, dem Bezirkshauptmann von Villach-Land sei es eine besondere Herausforderung, Personal bereitzustellen: „Im Moment rekrutieren wir aus dem Stab des Bezirkskrisen- und Einsatzstabes. Diese Kräfte überprüfen, ob jemand ein Gesundheitszeugnis dabei hat, ob jemand nur durchreist und sie werden allenfalls auch Fiebermessungen durchführen.“

Eine lückenlose Umsetzung sei schwierig, so Riepan. Die Bezirkshauptmannschaft sei keine Behörde, die auf den Wechseldienst Tag und Nacht ausgerichtet sei: „Wir versuchen den Dienst rund um die Uhr trotzdem zustande zu bringen. Das heißt aber, dass der Regeldienst darunter leidet. Weil andere Kräfte die Aufgaben, für jene die an er Grenze sind, übernehmen müssen.“

Hotlines zum Coronavirus

  • Gesundheitsnummer 1450 ohne Vorwahl aus allen Netzen
  • Wirtschaftskammer: 05 90 904 808
  • AGES: 0800 555 621
  • Internationale Notrufnummer 112
    Alle Infos zum neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 gibt es unter ORF.at/corona und auf der Teletext-Seite 660.