„Kärnten – gemeinsam in die Zukunft“ – das ist das Motto für die offiziellen Feierlichkeiten des Landes am 10. Oktober. Das friedliche Zusammenleben zweier Volksgruppen in Kärnten und das Miteinander der deutschen und slowenischen Sprache stehen auch im Mittelpunkt der Gedenkfeier, mit zweisprachigen Gedanken und musikalisch unterstützt von jungen Sängerinnen und Sängern, die die Zukunft repräsentieren sollen, unter anderem der Kinderchor des Bildungszentrums Ludmannsdorf-Bilcovs.
Das Verbindende steht im Mittelpunkt
Auch in den offiziellen Ansprachen steht das Verbindende, das Gemeinsame im Mittelpunkt, 99 Jahre nach der entscheidenden Abstimmung für Kärnten. Landtagspräsident Reinhart Rohr (SPÖ) betonte, je besser das Verständnis für Geschichte sei, desto besser könne man auch Zukunft gestalten. „Wir erinnern uns in großer Dankbarkeit an Kärntnerinnen und Kärntner, die im Abwehrkampf 1918/19 nach dem schicksalhaften 1. Weltkrieg wieder zu den Waffen gegriffen haben, um unsere Heimat wieder zu verteidigen. Circa 270 Männer und Frauen haben in diesem heldenhaften Kampf für unsere Heimat ihr Leben verloren.“
Ungebrochene Anziehungskraft der Demokratie
Klagenfurts Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ) sprach von der Demokratie als einst zarte Pflanze. „Heute 99 Jahre später wurde aus der zarten Pflanze ein starker Baum, und parallel dazu ist auch die Symbolik nachhaltig gewachsen. In Zeiten der Erderwärmung steht der Baum auch für Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Aber gleich, ob die ungebrochene Anziehungskraft der Demokratie oder der Natur, der Baum steht symbolisch für beides“, so Mathiaschitz.
Kaiser: „Zuhören, verstehen und verzeihen“
Getreu dem Motto „Kärnten – gemeinsam in die Zukunft“ blickt Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) auf das kommende Jubiläumsjahr 2020 im Gedenken an 100 Jahre Volksabstimmung. „Es ist die Chance zu zeigen, wie und dass aus einstigen Feinden durch gegenseitiges Zuhören, Verstehen und Verzeihen nicht nur Nachbarn und Freunde, sondern auch eine Gemeinschaft im Herzen Europas und der EU geworden ist. Deutsch und slowenischsprachige Kärntner sind die Verkörperung des europäischen Grundgedankens – in Vielfalt geeint. Zeigen wir gemeinsam und mit Selbstbewusstsein, dass Kärnten großartig ist“, so Kaiser. Traditionell geendet hat die Landesfeier zum 10. Oktober auch heuer mit dem Kärntner Heimatlied – gespielt von der Militärmusik Kärnten.
Darmann: Altösterreicher in Slowenien anerkennen
„Am 10. Oktober gedenken wir Kärntner dem Abwehrkampf gegen die südslawischen Besatzer unserer Heimat und der darauffolgenden Volksabstimmung im Jahr 1920. Wir sind unseren Vorfahren zu ewigem Dank verpflichtet, dass sie ihr und damit unser Selbstbestimmungsrecht unter heldenhaftem Einsatz ihres Lebens durchgesetzt haben,“ so FPÖ-Landesparteichef Gernot Darmann in einer Aussendung.
Bezugnehmend auf die Rede von Landeshauptmann Peter Kaiser forderte Darmann die Anerkennung der deutschen Minderheit in Slowenien. „Den Altösterreichern muss die ihnen nach europäischem Recht gebührende Verankerung in der slowenischen Verfassung gewährt werden“, so Darmann.