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Chronik

Bundesheer soll modernisiert werden

Das österreichische Bundesheer wäre derzeit höchstens ein paar Tage in der Lage Österreich zu verteidigen, sagen die Militärstrategen. Es fehlt an Logistik und an Ausrüstung. Mehr als 16 Milliarden Euro sollen österreichweit in den nächsten Jahren investiert werden, auch angesichts einer unsicheren Weltlage.

Nach mehr als 30 Jahren Sparen soll nun auch das Bundesheer in Kärnten langsam wieder auf einen modernen Stand gebracht werden. Was die Ausrüstung betrifft, ist das Heer in Kärnten schon lange nicht mehr zeitgemäß unterwegs. Jetzt wird aber nachgerüstet. „Vor allem Fahrzeuge, Schutzausrüstung für die Soldaten, neue Helme, neue Waffen und Uniformen. Dem Nachholbedarf des Heeres sind fast keine Grenzen gesetzt, weil in den letzten 30 Jahren so wenig investiert wurde“, so Militärkommandant Philipp Eder.

Bundesheer soll modernisiert werden

Ein paar Jahre wird es dauern bis die Fahrzeugflotte wieder voll einsatzbereit ist. „Es geht um Lastkraftwagen, moderne Transportfahrzeuge, aber auch um geschützte Fahrzeuge. Letzte Woche ist ein Vertrag über 200 Pandur-Radpanzer unterzeichnet worden. Ich gehe davon aus, dass ein Teil davon auch in Kärnten stationiert werden wird“, so Eder. Im März wird mit dem Abriss der Henselkaserne in Villach begonnen, wenn alles nach Plan läuft, soll die neue Großkaserne 2029 fertig sein.

Großübungen geplant

Die Landesverteidigung wurde schon 20 Jahre lang nicht mehr geübt, das ändert sich im kommenden Juni. In drei Bundesländern wird zwei Wochen lang geübt, auch mit 1.000 Soldatinnen und Soldaten in Kärnten. „Was immer auch an Herausforderungen an uns gerichtet wird, werden wir versuchen zu bewältigen. Wir werden auch sehen, wo wir unsere Lehren ziehen können und wo wir Nachholbedarf haben“, so Eder. Zehn Jahre werde es aber dennoch dauern, bis das Heer wieder verteidigungsfähig ist.

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Im Juni wird in drei Bundesländern geübt, auch in Kärnten

Interesse am Heer hoch

In Kärnten sei das Interesse junger Leute am Bundesheer historisch höher als in anderen Bundesländern, sagte der Militärkommandant. Soldatinnen und Soldaten werden aber dringend gebraucht. Schon deshalb müsse das Heer attraktiver werden. „Wenn ich vor 15 oder 20 Jahren eingerückt bin in verfallene Kasernen mit Gerät, das älter ist als mein Großvater, dann ist das nicht besonders attraktiv. Das wird jetzt anders werden“, so Eder.

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Soldatinnen und Soldaten werden dringend gebraucht

Schon bald soll es auch wieder einen fixen Hubschrauberstützpunkt mit zwei Maschinen in Klagenfurt geben. „Ich rechne ab 2026 mit der Möglichkeit, dass hier ein bis zwei Hubschrauber permanent in Klagenfurt stationiert werden“, sagte Eder. Je besser die Landesverteidigung mit modernem Gerät beherrscht werde, desto besser sei auch der Katastrophenschutz. Das Heer in Kärnten soll in den nächsten Jahren wachsen und nicht mehr schrumpfen, lautet die Devise.