Aus dem Büro von Landeshauptmann-Stellvertreterin Schaunig hieß es am Freitag auf Nachfrage, dass in Sachen Kinderfreunde keinerlei Zuständigkeit bestehe. Zuständig für die Schul- und Jugendsozialarbeit, um die es in der Causa geht, sei Landesrat Fellner. Dieser erklärte tags zuvor in einer Aussendung, dass die Unklarheiten rund um die Rückstände geklärt seien. In der Aussendung ist von administrativen Schritten die Rede, die fälschlicherweise nicht durchgeführt worden seien.
Land soll Kinderfreunden noch Geld schulden
Der Verein Kinderfreunde schuldet der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) rund 1,2 Millionen Euro. Beiträge, die laut Kinderfreunde deshalb nicht bezahlt wurden, weil man selbst auf Geld vom Land Kärnten warte. Dieses soll beim SPÖ-nahen Verein ebenfalls mit rund 1,2 Millionen Euro in der Kreide gestanden sein.
Der Grund: Für die Einstellung von vier Vollzeit Schul-Sozialarbeiterinnen im Jahr 2021 hätten schlichtweg die Regierungsbeschlüsse gefehlt. Das wiederum sei mit den Umständen während der Coronavirus-Pandemie zu erklären. Gerade während der Pandemie waren Schulsozialarbeiter ja besonders gefragt.
Regierungssitzung soll Schulsozialarbeit absichern
In der kommenden Regierungssitzung am Dienstag werde mit einem entsprechenden Akt die Schulsozialarbeit abgesichert. Damit werden auch Zahlungen an die Kinderfreunde eingeleitet. Die vier Schulsozialarbeiter umfassen aber nicht den ganzen Teil des ausständigen Betrages. Der Geschäftsführer der Kinderfreunde war am Freitagvormittag vorerst nicht erreichbar.
Team Kärnten kritisiert Auftragsvergabe an Geschäftsführer
Für das Team Kärnten wird die Causa „immer skurriler“ – offenbar versorge ein Wiener Unternehmen das Kinderfreundequartier in Ferlach mit Essen. Dazu sagte Team-Kärnten-Obmann Gerhard Köfer: „Bei der Auftragsvergabe war ausgerechnet der Geschäftsführer der Kinderfreunde auch Geschäftsführer des Essenslieferanten. Mit Regionalität und Nachhaltigkeit hat das jedenfalls wenig zu tun.“