Chronik

Polizei warnt vor Feuerbeschau-Betrüger

Die Polizei in Klagenfurt warnt vor einem Feuerbeschau-Betrüger. Der Mann gibt an, bei Privathaushalten eine Feuerbeschau durchführen zu müssen und kassiert dafür in bar ohne Beleg. Dazu gebe er sich als Mitglied der Berufsfeuerwehr aus. Solche Kontrollen werden jedoch von der Feuerwehr nicht vorgenommen.

Will ein Feuerwehrmitglied eine Brandschutzbegehung oder Feuerbeschau durchführen, ist das Betrug. Denn solche Kontrollen führen nur Rauchfangkehrer durch. Sie erhalten ein Rundschreiben von Michael Verderber, dem Innungsmeister der Kärntner Rauchfangkehrer: „Um die Betriebe zu bitten, die Feuerbeschau nur durch die bekannten Personen der betreuenden Firma durchführen lassen. Denn das darf ja nur der zuständige Rauchfangkehrer und kein anderer. Und den zuständigen sollte der Konsument im Regelfall kennen", so Verderber.

Feuerbeschau wird vorher angekündigt

In Wohnhäusern kennen aber nicht alle ihren Rauchfangkehrer. Hier könne bereits ein Anruf für Klarheit sorgen, so Verderber: „Die zuständige Rauchfangkehrerfirma anrufen, die für dieses Gebäude verantwortlich ist. Das erfragt man bei der Siedlungsgenossenschaft. Und auch die Siedlungsgenossenschaft muss wissen, ob ein Auftrag für eine Feuerbeschau durchgegeben wurde."

In der Regel gibt es auch eine Ankündigung zwei Wochen vor dem Termin. Die Feuerbeschau wird bei baulichen Anlagen mit geringem brandschutztechnischem Risiko, dazu zählen Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Reihenhäusern alle 15 Jahre durchgeführt. Bei baulichen Anlagen mit mittlerem brandschutztechnischem Risiko, also bei land- und forstwirtschaftlichen Betriebsgebäuden, findet die Feuerbeschau alle neun Jahre statt. Bei Anlagen mit hohem brandschutztechnischem Risiko, wie etwa Versammlungs- und Veranstaltungsstätten oder Geschäftsbauten mit großer Betriebsfläche, alle fünf Jahre.

Betrüger kassierte 350 Euro

Beim Betrug in Klagenfurt Freitagfrüh musste ein 27-jähriger Wohnungsbesitzer 350 Euro bezahlen, Rechnung erhielt er keine. Auch das sei unüblich, es gebe stets ein Feuerbeschau-Protokoll nach der Kontrolle und statt 350 koste diese um die 50 Euro. Das Geld sei aber nie direkt in bar vor Ort zu bezahlen, so Verderber.

Vom mutmaßlichen Betrüger in Klagenfurt veröffentlichte die Polizei eine Personenbeschreibung: Er ist 35 bis 40 Jahre alt, spricht akzentfrei Deutsch, hat seitlich gegelte dunkle Haare, trägt eine blaue Jeans und ein blaues Hemd sowie eine hochpreisig aussehende Aktentasche von Mont Blanc.

Überprüfung von Gebäuden

An sich sind solche Brandschutzbegehungen nichts Ungewöhnliches. Gebäude werden auf ihre Brandsicherheit hin überprüft, sagte Brandrat Michael Schneider, Leiter der Brandverhütungsstelle: „Ziel ist es, brandgefährliche Mängel zu erkennen, brandgefährliche Lagerungen oder die Freihaltung von Fluchtwegen betreffend. Der Rauchwarnmelder ist ein zentrales Thema, der mit überprüft wird. Derjenige, der diese Feuerbeschau durchführt, hat das Recht, in jeden Raum hineinzuschauen.“