Rauchender Kamin
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Chronik

Hundert Kaminbrände im Jahr

Am vergangenen Wochenende ist es in Kärnten zu mehreren Kaminbränden in Wohnhäusern gekommen. Fast immer sind Verpechungen im Kamin die Ursache. sie entstehen beim Verbrennen von zu nassem Holz oder bei ungenügender Luftzufuhr, wenn die Ofentür zu früh geschlossen wird. Etwa 100 Mal im Jahr kommt es zu Kaminbränden.

Kamine werden klassisch mit einer Drahtbürste von Rauchfangkehrern gereinigt. Der Ruß selbst ist kein Problem, mit der Zeit bildet sich darunter aber eine Pechschicht. Dieser Belag kann sich selbst entzünden und einen Kaminbrand auslösen. Etwa hundert solcher Brände gibt es jedes Jahr in Kärnten, einige mit dramatischen Folgen, sagte der Innungsmeister der Kärntner Rauchfangkehrer, Michael Verderber: „Das Pech ist brennbar, so wie der Ruß eigentlich auch brennbar ist. Meistens beginnt die ganze Geschichte im Dachboden und setzt sich dann nach unten hin fort.“

Falsches Brennmaterial

Ein ungeeigneter Ofen, falsches Heizen, vor allem aber falsches Brennmaterial sind die Ursache für Pechablagerungen im Kamin: „Holz muss drei Jahre, wenn es geht, mindestens aber zwei Jahre trocken gelagert sein. Dann kann es erst verbrennen. Sonst habe ich pro verfeuerten Kilo Holz ungefähr einen halben Liter Wasser in Dampfform. Und der schlagt sich im Rauchfang an und wenn er sich beim Festbrennstoff anschlägt, ist das meistens Pech.“

Kaminbrände durch Verpechung

Dünne Schicht wird mit Schaber entfernt

Ist die Pechschicht dünn, kann sie der Rauchfangkehrer noch mit einem Schaber entfernen. Wird der Kamin länger nicht gereinigt, gelingt das nicht mehr: „Ich kann also zehnmal meinen Besen durchführen und der Pechbelag wird noch immer nicht weggehen. Ich muss ihn also mit höherem Aufwand, sprich mit Kettenausschlaggeräten oder durch Entzünden entfernen. Und dann ist der Rauchfang wieder sauber und kann wieder betrieben werden.“

Kehrintervalle wurden verlängert

Die Kehrintervalle sind in der Gefahren- und Feuerpolizeiverordnung festgelegt und vor einigen Jahren deutlich verlängert worden. Meist kommt der Rauchfangkehrer nur noch zwei- bis dreimal im Jahr: „Wenn die Feuerstätte täglich benutzt wird, dann ist zweimal im Jahr zu wenig, dann muss ich viermal kehren. Nur das hängt dann auch ein bisschen von der Ehrlichkeit der Betreiber ab." Wird sehr viel geheizt, sollte der Kamin aus Sicherheitsgründen öfter gereinigt werden. Sind die Pechablagerungen zu dick, dauert es ein bis zwei Stunden, um sie zu entfernen.