Stromzähler
ORF/Peter Matha
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Wirtschaft

KELAG senkt Strompreise

Seit Monaten fordern die Oppositionsparteien eine massive Strompreissenkung beim Landes-Energieversorger KELAG. Nun werden die Preise um zehn Prozent für Haushaltsstrom und 20 Prozent für Wärmepumpen gesenkt.

Nach einem Allzeithoch der Preise, ausgelöst durch den Ukraine-Krieg, pendeln sich die Preise auf dem Markt jetzt wieder auf Vorkrisen-Niveau ein. KELAG-Vertriebsleiter Alexander Jordan: „Ganz konkret zahlen Kunden für den Haushaltsstrom ab 1.4. 13,9 Cent plus Steuer und Kunden, die mit Wärmepumpe oder Elektroheizung heizen, haben noch die vergünstigte Staffel von 10,9 Cent plus Steuer. Das in Form von Fixpreisen mit einer Preisgarantie bis 31.3.2025 ohne Bindung für unsere Kunden.“

Pro Haushalt und Monat bringe das eine Ersparnis von zwei Euro, für Kunden mit Elektro-Heizung oder Wärmepumpe, also Großverbraucher, seien es 13 Euro pro Monat.

Kelag senkt Strompreise

Wieder neuer Vertrag nötig

Allerdings ist für den niedrigeren Preis wieder ein neuer Vertrag notwendig. Alle Kunden bekommen einen Brief mit allen weiteren Schritten per Post, sagte Jordan: „Das ist der allgemeinen rechtlichen Situation in der Energiewirtschaft geschuldet. Wir müssen unsere Kunden jetzt darum bitten, das Angebot in Anspruch zu nehmen. Wir werden aber alles dafür tun, dass es möglichst niederschwellig passiert.“

Neue Preise nur für Kärntner Kunden

KELAG-Kunden mussten bereits im Vorjahr auf einen neuen Vertrag umsteigen und banden sich bis 31.7. Juli. Der Umstieg in den neuen, günstigeren Tarif, sei dennoch möglich, versichert der Landes-Energieversorger: „Jetzt schenken wir das Vertrauen zurück und halten unser Wort, weil wir gesagt haben, im Fall günstigerer Tarife ist auch vorzeitig ein Umstieg für unsere Bestandskunden möglich.“ Die neuen, niedrigeren Preise gelten exklusiv für Kärntner Kunden, heißt es von der KELAG.

Erfreute Reaktionen

Die FPÖ, die seit Monaten zu hohe Strompreise bei der KELAG kritisiert, sieht in dieser Ankündigung einen Teilerfolg für die Bürger. Die Preissenkung sei aber zu gering. Auch die Netzkosten müssten drastisch sinken, forderte Parteichef Erwin Angerer.

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer sieht in der Senkung der Strompreise einen Teilerfolg, grundsätzlich sei aus der Sicht Köfers aber weiter zu fordern, „die dramatische Strompreiserhöhung der KELAG aus dem Sommer des Vorjahres überhaupt zur Gänze zurückzunehmen“: „Das Konzernergebnis mit 263,3 Mio. Euro fällt bereits zum ersten Halbjahr 23 höher aus als im Gesamtjahr 2022.“

Auch die Wirtschaftskammer begrüßte die Strompreissenkung der KELAG. Niedrigere Strompreise würden die Unternehmen entlasten und inflationshemmend wirken, erklärt WK-Präsident Jürgen Mandl. Er warnte vor einer „Energiewendesteuer“.