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Chronik

Unfälle und Fahrerflucht auf Pisten

Kein Tag vergeht ohne Unfälle auf den Pisten. Die Polizei auf dem Nassfeld bestätigt, dass viele ihr Können über- und die Geschwindigkeit unterschätzen, eine gefährliche Mischung. Dazu kommt es oft zu Fahrerflucht, doch eine Ausforschung sei schwierig.

Wolfgang Guggenberger von der Alpinen Einsatzgruppe Hermagor versieht mit seinem Kollegen auf dem Nassfeld den Pistendienst. Er sagte am Sonntag: „Es hat heute schon zwei, drei Unfälle gegeben, aber ohne Fremdverschulden. Eine Knieluxation, eine Schulterluxation, was sehr schmerzhaft ist, und Prellungen, die dann vom Pistendienst geborgen und erstversorgt werden und dann teilweise auch mit den Rettungshubschraubern ins Krankenhaus kommen.“

Unfälle und Fahrerflucht auf Pisten

Pistenregeln schlecht umgesetzt

Es gibt zwar die Pistenregeln, nur die Umsetzung in die Praxis scheitert manchmal: „Ich glaube, jeder hat schon einmal Pistenregeln oder von den FIS-Regeln gehört, aber sobald die Skier- oder das Snowboard angelegt sind, vergessen viele drauf. Es wird teilweise rücksichtslos zu Tal gefahren und auch aufgrund der hohen Frequenz wird dann der Raum sehr, sehr eng auf der Piste, wo ich meine Schwinge fahren kann oder abrupt abbremsen muss und das geht sich halt nicht immer aus“, so Guggenberger.

Die Geschwindigkeit werde auch total unterschätzt, weil 30, 40 oder 50 km/h und mehr habe man bald einmal drauf. Dann eine Kollision zu haben oder irgendwo zu stürzen sei nicht gut, sagte der Polizist.

Verletzung wird oft später bemerkt

Zur Fahrerflucht sagte Guggenbichler, natürlich sei auch die sprachliche Barriere aufgrund der vielen Nationalitäten ein Thema: „Einer sagt Sorry, der andere sagt Sorry, dann fahren beide weiter und der eine merkt plötzlich, dass er das Kreuzband gerissen hat. Dann wird das von uns als Fahrerflucht gewertet, weil wir den Zweitbeteiligten nicht haben.“

Es sei fast unmöglich, den Verursacher zu finden: „Bei ganz wenigen Unfällen gelingt es uns, aber der Großteil ist dann weg. Bei der Vielzahl von Skifahrern oder Snowboardern ist das unmöglich.“

Die Spuren im Skigebiet zeigen, dass es so gut wie keine Grenzen für die Wintersportler im Skigebiet Nassfeld gibt. Je steiler und schneller, desto besser, scheint die Devise zu sein. Insgesamt gab es am Sonntag sieben Unfälle, fast alle gehen auf zu hohe Geschwindigkeit zurück.