Wirtschaft

0,4 Prozent weniger Arbeitslose als 2022

Der Kärntner Arbeitsmarkt ist auch zum Jahreswechsel stabil. Die Zahl der Arbeitslosen ging im Dezember um 1,4 Prozent zurück, allerdings waren parallel viele Menschen ohne Beschäftigung in Schulungen. Im Vergleich zum Jahr 2022 gab es im Vorjahr um 0,4 Prozent weniger Arbeitslose, ohne Schulungsteilnehmer.

Die Bauwirtschaft und die Industrie waren im Herbst am stärksten vom Wirtschaftsabschwung betroffen. Materialkosten, Zinsentwicklung und Kreditvergaben wirkten wie eine Bremse auf die Konjunktur. Allerdings spiegelt sich dies noch nicht stark auf dem Arbeitsmarkt wider, der weiterhin von einem Fachkräftemangel geprägt ist. Es gab im Dezember immer noch fast 5.000 offene Stellen, die nicht besetzt werden können, hauptsächlich in der Metall- und Elektrobranche, im Handel, im Fremdenverkehr und bei den technischen Berufen. Auch der Gesundheitsbereich ist betroffen.

Arbeitsmarkt

2.500 Menschen in Schulungen

Aber der Abschwung geht nicht völlig spurlos am Kärntner Arbeitsmarkt vorbei. Das zeigt auch die Zahl der offenen Stellen, die im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel zurückgegangen ist. Trotz des Wirtschaftsabschwungs ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozent gesunken. Wird auch die Zahl der in Schulung befindlichen 2.500 Personen eingerechnet, ist die Zahl der Arbeitslosen um 0,7 Prozent angestiegen.

Die größte Abnahme der Arbeitslosigkeit gab es im Bezirk Spittal an der Drau (-7 Prozent). Weniger Arbeitslose gab es im Jahresvergleich auch noch in den Bezirken Wolfsberg (-3,1 Prozent), Villach (-1,5 Prozent) und Völkermarkt (-0,2 Prozent). Die größte Zunahme an Arbeitslosen gab es im Bezirk Hermagor (+4,6 Prozent), gefolgt von den Bezirken Klagenfurt und Feldkirchen (jeweils +2,5 Prozent) und St. Veit an der Glan (+2,2 Prozent).

Rekord bei unselbstständig Beschäftigten

Positiv entwickelte sich die Lage bei den über 50-Jährigen und Langzeitarbeitslosen, bei denen die Arbeitslosigkeit zurückging. 2023 waren im Durchschnitt 16.922 Personen arbeitslos (-75 Personen). Darüber hinaus war 2023 mit rund 223.200 unselbstständig Beschäftigten neuerlich ein Jahr der Rekordbeschäftigung.

Im Liveinterview in Kärnten heute am Dienstagabend sagte AMS-Chef Peter Wedenig, im Jahr 2023 habe es wirklich eine ausgezeichnete Arbeitsmarktsituation gegeben: „Wir haben seit 1989 die niedrigste Arbeitslosenquote in Kärnten mit 7,0 Prozent und eine Rekordbeschäftigung. Das hat damit zu tun, dass wir von der Wirtschaft eine sehr gute Nachfrage haben nach Arbeitssuchenden und das macht sich eben bemerkbar in diesen guten Zahlen.“

Wechsel zu Arbeitnehmermarkt

Es gebe eine Änderung des Arbeitsmarktes, sagte Wedenig: „Wir sprechen hier von einem Wechsel von einem Arbeitgebermarkt zum Arbeitnehmermarkt. Das heißt, wir haben sehr viele offene Stellen. Jahresdurchschnittlich waren es 2023 doch 7.500 offene Stellen.“ Weil das Angebot sehr groß ist, falle es Arbeitssuchenden leichter, neue Jobs zu finden.

Die Herausforderungen im Bereich der Digitalisierung seien groß, sagte Wedenig, Jobs werden rascher gewechselt: „Berufsfelder ändern sich viel rascher, als es noch in vergangenen Zeiten waren und das hat natürlich auch Änderungen im Anforderungsprofil und da kann ich schon als Person sagen, das ist mir jetzt zu schnell, da versuche ich vielleicht doch eine andere Branche zu wechseln oder einen anderen Beruf zu ergreifen.“

Reaktionen

Vom Team Kärnten (TK) hieß es als Reaktion auf den leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit, dass immer noch 5.000 offene Stellen nicht besetzt werden können. TK-Chef Gerhard Köfer sagte, der Fach- und Arbeitskräftemangel stelle eine Wachstumsbremse dar und fordert eine bessere Abstimmung des Bildungssystems auf die Ansprüche der Wirtschaft.