Skigebiet Flattnitz Luftaufnahme
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Wirtschaft

Skigebiet Flattnitz kämpft ums Überleben

Einige kleine Skigebiete kämpfen heuer ums Überleben, so auch das Skigebiet Flattnitz im Norden des Bezirks St. Veit. Die Tage des einzigen Sesselliftes sind gezählt, die Konzession läuft aus. Es fehlen aber auch Gästebetten und die Gemeinde Glödnitz hat nach eigenen Angaben kein Geld für den Weiterbetrieb.

Am Donnerstag herrschte Bilderbuchwetter im Skigebiet Flattnitz, mit Sonne, viel Schnee und etlichen Skifahrern. Für Erwachsene kostet die Tageskarte 38 Euro, das drohende Aus des Sesselliftes sorgt für Gesprächsstoff. Denn ohne ihn gibt es auch keine Pistenverbindung zwischen den beiden Schleppliften.

Kein Geld und Zwist mit Grundbesitzer

Die Konzession für den Sessellift läuft in zwei Jahren ab und selbst wenn sie verlängert werden würde, endet der Pachtvertrag mit einem privaten Grundbesitzer. Mit ihm hat die Gemeinde Glödnitz bereits vor zehn Jahren nach Zwistigkeiten den Liftabbau vereinbart. Der Grundbesitzer sieht auch derzeit keinen Grund für eine Pachtverlängerung, aber wenn es ein wirtschaftlich nachvollziehbares Konzept gebe, sei er zumindest gesprächsbereit.

Das größere Problem sei aber, dass vor allem das Geld fehlt, sagte der Geschäftsführer der Liftgesellschaft, Adolf Isopp: „Es sind ja die Kosten explodiert. Man muss sagen, wir sparen auf allen Ecken und Enden. Aber der Abgang beträgt trotzdem jedes Jahr zwischen 70.000 und 100.000 Euro.“

Sessellift Flattnitz
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Die Konzession für den Sessellift läuft ab

Zuschüsse von Hüttenbesitzern und Nachbargemeinden

Der Bürgermeister von Glödnitz, Hans Fugger (ÖVP), sagte, man brauche Hilfe von außen: „Die finanzielle Lage derzeit in den Gemeinden und im Land ist sehr angespannt. Unsere Voranschläge für die nächsten Jahre zeigen, dass wir das allein ohne Unterstützung schwer bewältigen können.“

Bereits vor dieser Saison gab es Zuschüsse von den Nachbargemeinden, damit der Skinachwuchs auf der Flattnitz üben kann. Auch die zahlreichen Zweitwohnungsbesitzer auf der Flattnitz griffen in die Taschen. Unter ihnen Armin Trinkl, der zwei Almhütten vermietet und wegen der großen Nachfrage zehn weitere bauen will: „Auf der Flattnitz gibt es über 300 Hüttenbesitzer. Ein Großteil davon hat auf freiwilliger Basis 200 bis 300 Euro dazugezahlt, da kommen 30.000 Euro im Jahr zusammen.“

Ungewisse Zukunft für das Skigebiet Flattnitz

Alternative Lösung

Der Bürgermeister kündigte an, mit allen Beteiligten reden zu wollen: „Wir wollen, dass das Skigebiet erhalten bleibt, aber versprechen kann ich leider nichts. Und es ist ja so, dass uns in der Vergangenheit zwei Hotels weggebrochen sind mit 160 Betten. Diese fehlen jetzt für die Einnahmen in dem Gebiet.“ Aber es gibt die Idee, statt des Sesselliftes einen Schlepplift zu verlängern. Doch auch dafür fehlt derzeit ein Investor und somit das Geld.