Umwelt

Bodenversiegelung für viele kein Thema

Die wenigsten Häuselbauer sorgen sich um die Auswirkungen des Bauens auf Bodenverbrauch und Klima. Das geht aus einer Studie hervor, die im Auftrag eines Dachfenster-Produzenten erstellt wurde. Demnach ist sich nur ein Bruchteil der Befragten der negativen Folgen durch Bodenversiegelung bewusst.

Kärnten ist ein Bundesland mit vielen Gebirgszügen und naturnahen Flächen. Siedlungstätigkeit ist demnach nur auf einem Viertel der Landesfläche möglich, heißt es in der Studie. Seit Jahren konzentriert sich die Bautätigkeit auf die Ballungsräume, während die ländlichen Bereiche immer mehr an Bevölkerung verlieren. Das zeigt sich auch bei der Nachfrage nach Baugründen.

Der Nutzungsdruck steigt im Zentralraum. Dort sind bereits mehr als 20 Prozent bebaut, während die Flächeninanspruchnahme in peripheren Gebieten nur bei fünf Prozent liegt. 40 Prozent der Flächennutzung entfallen auf den Wohnungsbau, der Rest auf Industrie, Gewerbe oder Straßenbau.

900 Quadratmeter verbaute Fläche pro Kopf

Die Studie weist auch nach, dass bereits die Hälfte der schon benutzen Fläche versiegelt ist, am meisten jene mit Baulandwidmung, am wenigsten bei Ver- und Entsorgungsflächen, dazu gehören etwa Wege oder Parkplätze. Im Durchschnitt entfallen auf jeden Kärntner rund 900 Quadratmeter verbaute Fläche. Menschen in den ländlichen Gebieten verbrauchen mehr Fläche als jene in den Städten und zwar bis zu dreimal soviel. Am meisten Fläche wird im Bezirk Völkermarkt verbraucht, mit 1.355 Quadratmeter pro Person.

Trotz dieser Entwicklung sei das Bewusstsein in der Bevölkerung noch nicht sehr ausgeprägt, kritisiert die Studie. Denn zwei Drittel der Befragten wollen ein Einfamilienhaus errichten, aber nur 17 Prozent von ihnen sehen darin einen Konflikt mit der Bodenversiegelung und dem Klimaschutz.