Wasser rinnt auf Asphalt
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Umwelt

Versiegelung: Kärnten ließ Umfrage aus

Laut Greenpeace wird durch Bodenversiegelung in Österreich jährlich eine Fläche so groß wie Eisenstadt zerstört. Die Umweltorganisation wollte daher von den Ländern wissen, wie ambitioniert sie hinter dem Ziel stehen, maximal 2,5 Hektar pro Tag zu verbrauchen. Kärnten reagierte als einziges Bundesland nicht auf die Umfrage.

Versiegelte Böden nehmen kein Wasser auf und das erhöht das Hochwasserrisiko, schilderte Greenpeace eines der Probleme. Österreich habe dieses Problem, hierzulande werde doppelt so viel Fläche verbaut wie beispielsweise in Deutschland oder der Schweiz. Voriges Jahr wurden täglich etwa 13 Hektar Acker- und Naturfläche versiegelt, verbaut und planiert. Die Hautverantwortung für den Bodenschutz liegt bei den Ländern, da sie für die Raumordnung zuständig sind.

Daher wollte Greenpeace in einer Umfrage die Bodenschutzambitionen der Bundesländer abfragen. Eine Frage war, ob ein Bodenverbrauch von maximal 2,5 Hektar pro Tag bis 2030 sinnvoll wäre. Während sich nur Wien und Tirol für einen solchen Zielwert aussprachen, zeigten Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg keine Bereitschaft dem zuzustimmen – mehr dazu in Bodenverbrauch: Zwei Bundesländer für verbindliche Ziele.

Kärnten nahm nicht an Umfrage teil

Kärnten reagierte als einziges Bundesland nicht auf die Anfrage. Aus dem Büro des zuständigen Landesrates Martin Gruber (ÖVP) hieß es dazu: „Bodenschutz ist ein wichtiges Ziel der Kärntner Landesregierung. Die dafür notwendigen Maßnahmen werden laufend bewertet. Konkrete Anfragen dazu beantworten wir gerne, aber wir sehen es nicht als Aufgabe Landesregierung an, an Umfragen teilzunehmen.“ Dass Kärnten nicht auf die Greenpeace-Umfrage reagierte, nannten die Kärntner Grünen in einer Aussendung ein „fatales Signal“.

Weitere Verhandlungen

Am Mittwoch verhandeln Bund, Länder, Städte und Gemeindebund wieder über die nationale Bodenstrategie. Erst im Sommer scheiterte ein Beschluss an der Frage, ob die Strategie einen klaren Zielwert für die Reduktion des Bodenverbrauchs beinhalten soll.