Covid-19 Schnelltest
ORF.at/Georg Hummer
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Coronavirus

Sprunghafter Anstieg der Pirola-Variante

Österreich ist mitten drin in einer Covid-Welle, einer der bisher höchsten seit Beginn der Pandemie. Der bereits seit einigen Wochen erkennbare Anstieg der CoV-Genkopien im Abwasser setzt sich fort, die Variante Pirola verdoppelte sich zuletzt. Rekordwerte bei den Messungen gibt es laut Land Kärnten in Oberkärnten.

Der im letzten Bericht angeführte starke Anstieg der CoV2-Abwasserwerte setze sich in ganz Österreich fort, Kärnten liege da exakt im Bundesschnitt, so Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPö) in einer Aussendung am Donnerstag. Vor allem im Oberkärntner Raum hätten die Messungen Rekordwerte ergeben.

„Auffallend ist auch, dass die sogenannte Pirola-Variante (BA.2.86) bundesweit innerhalb einer Woche eine sprunghafte Zunahme von 10,8 Prozent auf rund 22 Prozent erfahren hat.“ Bei gleichbleibender Zunahme müsse man davon ausgehen, dass innerhalb der nächsten vier Wochen die noch dominierende XBB-Variante verdrängt werde. Das Positive dabei sei, dass die aktuell durchgeführten Impfungen auch gegen Pirola sehr gut wirken würden.

Zahlen werden noch weiter steigen

Prettner appellierte daher vor allem an Risikopatientinnen und -patienten, sich mit einer Impfung oder zumindest mit einer Maske zu schützen. Impfungen werden bei Hausärztinnen und Hausärzten kostenlos durchgeführt. Die Impfung ist zugelassen ab sechs Monaten. Sequenzierungen aus den Sentinel-Stichproben aus Praxen in ganz Österreich zeigen derzeit 37 Prozent Positivrate für SARS-CoV-2. Das bedeutet, von allen eingesandten Proben kranker Patienten sind 37 Prozent auf Covid zurückzuführen.

Vogl: Zahlen werden weiter steigen

Der Leiter des Instituts für Lebensmitteluntersuchung, Veterinärmedizin und Umwelt des Landes Kärnten, Gunther Vogl, sagte, man müsse aufgrund der vorliegenden Untersuchungen von einem weiteren Anstieg der Covidfallzahlen in den nächsten zwei Wochen ausgehen. Dazu kommen noch Atemwegserkrankungen wie die Grippe, die derzeit nur vereinzelt auftritt. Auch das Respiratorische Synzitalvirus RSV wird im Winter wieder erwartet. Derzeit werden aber vor allem grippale Infekte und Covid verzeichnet.

Maske wird wieder empfohlen

Zuletzt appellierte auch der Grüne Gesundheitsminister Johannes Rauch, in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Pflegeheimen, beim Arzt und im Krankenhaus wieder Maske zu tragen. Verordnet werden soll die Maske aber nicht mehr. Die Maske dient nicht nur dem Eigenschutz, sondern im Infektionsfall auch dem Schutz anderer Menschen, da es ja keine gesetzliche Absonderung von Infizierten mehr gibt.

Auch die Kärntner KABEG-Spitäler bitten zum Schutz von Patienten und Mitarbeitern, auf den Stationen bzw. im klinischen Bereich eine FFP2-Maske zu tragen. Grundsätzlich können Spitäler und Arztpraxen selbst eine Maskenpflicht auch verordnen, wie es bereits einige Kliniken taten. FFP-2-Masken kehrten auch schon wieder in die Supermärkte zurück und können dort gekauft werden. Schnelltests für Zuhause sind in den Apotheken erhältlich. PCR-Tests werden von Ärzten und Apotheken noch teilweise angeboten, eine Liste ist nicht verfügbar.

Akutverlauf hat auf Long Covid keinen Einfluss

Auf das Risiko, nach einer Infektion an Long Covid zu leiden, also länger andauernden Symptomen, hat die Stärke des Akutverlaufs keinen Einfluss. Auch bei einem milden Akutverlauf können später weitere Symptome wie Fatigue, Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen, Husten, Muskelschwäche oder Sprachstörungen auftreten. Es gibt hier kein einheitliches Krankheitsbild – mehr dazu in Long Covid Gesundheitsministerium.