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Chronik

Nach Zugsunfall: Lokführer angeklagt

Der schwere Zugsunfall in Fürnitz bei Villach im Jänner dieses Jahres hat nun juristische Folgen. Der 35-jährige Lokführer aus Deutschland wird angeklagt, unter anderem wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit. Bei einem Schuldspruch droht ihm eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr.

Der Triebfahrzeugführer eines privaten Eisenbahnunternehmens war am 20. Jänner mit einem Güterzug von Tarvis Richtung Villach Westbahnhof unterwegs. Die sogenannte Punktförmige Zugbeeinflussung (PZB), ein Sicherungssystem der Lok, war defekt. Dieses System leitet eine Zwangsbremsung ein, wenn der Lokführer nicht auf die Ankündigung für ein kommendes rotes Signal reagiert.

Brand nach Kollision

Am Tag des Unfalls fuhr der Lokführer auf das rote Signal zu, ohne zu reagieren. Mit hoher Geschwindigkeit fuhr der schwere Güterzug über das „Halt“ zeigende Signal hinaus und kollidierte seitlich mit einem entgegenkommenden Güterzug, der Kerosinwaggons transportiert hatte. Der Zusammenstoß führte zu einem großen Feuer, das nur schwer unter Kontrolle zu bringen war. Die Loks wurden durch die Lärmschutzwand auf den Parkplatz eines Wohnhauses geschleudert. Rund 80.000 Liter Kerosin flossen aus. Die Reparaturarbeiten dauern bis heute an.

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Der Unfall hätte beinahe in einer Katastrophe geendet

Laut Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Klagenfurt habe der Lokführer grob fahrlässig gehandelt und dadurch andere Menschen massiv gefährdet. Bei einer Verurteilung droht ihm eine Haftstrafe von bis zu einem Jahr. Der Lokführer wies in den Einvernahmen jede Schuld von sich. Der Prozess wird am Bezirksgericht Villach verhandelt. Es gilt die Unschuldsvermutung. Der Anwalt des Angeklagten bzw. der Angeklagte warten noch auf Zustellung des Strafantrags durch das Bezirksgericht.