Zwei Güterzüge mit einer Länge von jeweils 500 Metern waren am vergangenen Freitag in Fürnitz zusammengestoßen (mehr dazu in Zug entgleist). Nun werden hunderte Lkw-Ladungen nötig sein, um das in Kerosin getränkte Erdreich abzutragen. Denn die Kerosinschicht lagert in vier Meter Tiefe, auf der Oberfläche des dortigen Grundwassersees.

Die Dimensionen dieses Unfalls seien erst nach und nach klar geworden, sagen die Verantwortlichen. Sie treffen sich regelmäßig in der Landesregierung in Klagenfurt, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen. „Bei dieser Menge ist es sicher nicht in Tagen oder Wochen abgetan. Es wird Monate bis Jahre dauern, bis ein solches System zur Gänze saniert ist“, erklärt Landeschemiker Johannes Striedner.

Lokomotiven liegen im Garten eines Hauses
Der Zusammenstoß der beiden Güterzüge hätte in einer Katastrophe enden können, wenn die vollgepumpten Kerosin-Kessel zu brennen begonnen hätten. Die beiden Lokomotiven liegen heute noch im Garten eines Mehrparteienhauses. Dort werden sie in den kommenden beiden Wochen liegen bleiben. Gutachter sollen noch einmal einen Einblick bekommen, ob ein technischer Defekt die Ursache gewesen sein könnte, denn es muss auch die Verschuldensfrage geklärt werden.

„Haltesignal überfahren“
„Fakt ist, dass einer der beiden Lokführer ein Haltesignal überfahren hat. Die genauen Umstände, wie es dazu gekommen ist, werden jetzt noch ermittelt“, sagt ÖBB-Sprecherin Rosanna Zernatto-Peschel. Hierzu sei auch die Bundesbehörde eingeschaltet, die gemeinsam mit einem Sachverständigen die Ermittlungen fortführt.
Während der Grabungsarbeiten wird bis voraussichtlich 19. Februar für alle Nahverkehrszüge der Linie S4 zwischen Villach und Arnoldstein ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Der Schaden an den Güterzügen und Lokomotiven beträgt nach ersten Schätzungen einige Millionen Euro.