Mit einem Zug ein rotes Signal zu überfahren ist zwar immer möglich, doch in den Lokomotiven sind auch sogenannte Zugsicherungssysteme eingebaut. Diese sollen Fehler des Lokführers so gut es geht ausmerzen.
Zug hätte automatisch bremsen müssen
Zeigt ein Hauptsignal rot, wie es in diesem Fall gewesen sein muss, gibt es bis zu einem Kilometer vor der Gefahrenstelle ein Vorsignal. Dort wird dem Triebfahrzeugführer bereits angezeigt, dass er demnächst anhalten muss. Zu dem Zeitpunkt muss der Fahrzeugführer eine „Wachsamkeitstaste“ betätigen. Tut er das nicht, gibt es die erste Zwangsbremsung.
Wird die Wachsamkeitstaste betätigt, muss die Geschwindigkeit nach und nach reduziert werden. Tut der Triebfahrzeugführer das nicht rechtzeitig, bremst der Zug ebenfalls automatisch.

Noch Daten auszuwerten und Zeugen zu befragen
Nun stellt sich die Frage, ob dieses System einwandfrei funktioniert hat. Diese Frage wird Teil der Ermittlungen des Sachverständigen der Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes sein, der von der Staatsanwaltschaft beauftragt worden ist. Für die Ermittlungen werden die Daten der Triebfahrzeuge ausgewertet. Auch Befragungen seien laut den Behörden noch notwendig.
Der 1.600 Tonnen schwere Güterzug prallte am Freitag gegen die mit Kerosin beladenen Waggons eines entgegenkommenden Güterzuges. Die Folge waren ein Feuer und große Mengen an ausgeflossenem und versickerten Kerosin – mehr dazu in Zug entgleist: Triebfahrzeugführer verletzt (kaernten.ORF.at; 20.1.2023).

Unglücksstelle noch immer nicht geräumt
Die Waggons und Loks werden noch immer geborgen. Erst Ende der Woche dürften diese Arbeiten abgeschlossen sein. Das Erdreich muss ausgebaggert werden und auch die Gleise und Schwellen im Unfallbereich müssen erneuert werden – mehr dazu in Aufräumen nach Zugszusammenstoß (kaernten.ORF.at; 21.1.2023).