Wasserrettung Boot
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Chronik

Rekordjahr für Wasserrettung

Der Sommer in Kärnten hat noch einige Wochen vor sich, bereits jetzt zeichnet sich aber ein Rekord ab. Noch nie musste die Wasserrettung zu so vielen Einsätzen ausrücken wie in dieser Badesaison. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von vollen Strandbädern über unvorhersehbare Unwetter bis hin zu Paragleiter-Unfällen.

Von den 60 Einsätzen der Wasserrettung am Ossiacher See in diesem Sommer sind 34 auf ins Wasser gestürzte Paragleiter zurückzuführen. Selbst bei angemeldeten Sicherheitstrainings der Flugschulen ist die Wasserrettung vor Ort, da auch bei kontrollierten Wasserlandungen die Gefahr besteht, dass sich der Pilot in den Seilen verheddert und untergeht.

Paragleiter stürzt in See
Tandem-Base Ossiachersee
Immer wieder stürzen Paragleiter in einen See

Viele Sturmeinsätze

Zudem nahm die Anzahl der Einsätze aufgrund von Sturmwarnungen zu. Bei einem plötzlichen Wetterumschwung müssen die Wasserretter ausrücken, um Schwimmer und Standup-Paddler zur Sicherheit ans Ufer zu holen. Es komme immer öfter zu vielen kleinen Einsätzen zugleich, sagte Markus Weissensteiner von der Wasserrettung Sattendorf, Ossiacher See.

Wasserrettung

„Wenn ein Wetter aufzieht, dann betrifft es gleich zehn bis 15 Standup-Paddler oder Boote und das muss man dann halt abarbeiten“, sagte Weissensteiner. Irgendwann seien die Retter auch an ihren Grenzen angelangt, durch viele Kurse bekomme man aber ständig neues Personal.

Wasserrettung Boote
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Die Wasserrettung hat viel zu tun

Unberechenbares Wetter

Das Wetter spielt eine entscheidende Rolle bei der Sicherheit am Wasser, so auch am Wörthersee. Unwetter, die von Norden her aufziehen, machen genaue Sturm- oder Gewittervorhersagen nahezu unmöglich, so die Besatzung des Bootes der Wasserrettung in Velden. Die Gefahr für Schwimmer und Standup-Paddler habe daher in diesem Jahr deutlich zugenommen. Sobald man merke, dass ein Wetter aufzieht, müssen man versuchen, das Ufer so schnell wie möglich zu erreichen, sagte Bruno Rassinger von der Wasserrettung Kärnten.

Bereits sieben Menschen tot geborgen

Der Sommer mit Rekord-Einsatzzahlen bei der Wasserrettung spiegelt sich auch bei den Einsätzen der Feuerwehr-Einsatztaucher wider. Sie werden im Ernstfall mit dem Hubschrauber zu den Kärntner Seen geflogen. Sieben Menschen wurden in diesem Jahr bereits tot geborgen. „Es gibt immer wieder Vorfälle, wo sich Personen weit ins offene Wasser wagen und dann ist eine Suche von der Mitte des Sees wichtig“, so Stephan Holzer, Lehrtaucher der Berufsfeuerwehr Klagenfurt. Die Untergangsstelle werde mit einer Boje markiert und in diesem Bereich werde dann radial nach einer Person gesucht.

Feuerwehr Taucher
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Feuerwehrtaucher müssen immer öfter nach Personen suchen

Bojen können, als Schwimmhilfe, auch Leben retten und sind auch eine wichtige Markierung für jene, die im Ernstfall suchen müssen. Bis August gab es bereits 225 Rettungseinsätze auf Kärntner Seen. Im gesamten letzten Jahr waren es 180.