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Politik

Unwetter: Regierung dankt Einsatzkräften

In der Regierungssitzung am Dienstag ist es auch um die Unwetter der letzten Zeit und um die Folgen gegangen. Die Schäden seien zum großen Teil durch Versicherungen abgedeckt, doch das Land stellte eine Überbrückungsfinanzierung in Aussicht. Neue Unwetter werden in der Nacht auf Mittwoch erwartet.

Betroffen und dankbar gegenüber allen Einsatzkräften zeigten sich die Mitglieder der Landesregierung. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte, er danke im Namen des Kärntner Regierungskollegiums allen Einsatzkräften für ihre „unmenschliche“ Arbeit und ihren Einsatz. Zuletzt gab es heftige Unwetter im Bezirk Völkermarkt – mehr dazu in Unwetter richtete große Schäden an.

Appell: Kein Katastrophentourismus

Ständig mit dem Krisenstab verbunden ist Katastrophenschutz-Referent Daniel Fellner (SPÖ). Er sagte, es sei mit einer weiteren einsatzreichen Unwetternacht zu rechnen: „Ein dringender Appell von mir und den Einsatzkräften ist, dass keine Schaulustigen zu den Schadstellen hinfahren und dadurch die Einsatzorganisationen behindern.“

Nach Rücksprache mit der Versicherungswirtschaft sagte Fellner, 90 Prozent der Betroffenen im Unwettergebiet hätten eine Neuwert-Versicherung. Gleichzeitig stelle das Land Kärnten eine Vorfinanzierung als Überbrückung in Aussicht.

Umgestürzte Bäume Unterkärnten
Georg Bachhiesl
Große Mengen an Schadholz müssen aufgearbeitet werden

Große Mengen Schadholz in den Wäldern

Auch die Schäden in der Landwirtschaft seien Großteils von der Versicherung gedeckt, berichtet Agrar-Referent Martin Gruber (ÖVP). Er verwies auf erhöhte Zuschüsse des Landes für die Hagelversicherungen der Bauern. Noch nicht abschätzbar seien die Schäden in den Wäldern, die großen Schadholzmengen würden auch mittelfristig Sorgen machen.

Gruber sagte, zum Beispiel in den Bezirken Villach, Feldkirchen und Klagenfurt-Land seien in den letzten Wochen rund 70.000 Festmeter Schadholz verzeichnet worden: „Wir müssen davon ausgehen, dass sich die Forstschäden in Völkermarkt und St. Veit in einem ähnlichen Ausmaß bewegen.“

Forschungsstandort Villach ausbauen

In der Regierung wurden am Dienstag Zuschüsse für den Ausbau des Forschungsstandortes Villach beschlossen. Das Land lässt auch prüfen, ob aus der stillgelegten Bahnstrecke zwischen Klagenfurt und Südkärnten nach Inbetriebnahme der Koralmbahn eine Radstrecke entstehen kann. Außerdem wurden die fünf neuen Mitglieder des Naturschutzbeirates bestellt. Es sind das für den Naturschutzbund Peter Honsig-Erlenburg, für den Alpenverein Erich Auer, Wilfried Franz für den Naturwissenschaftlichen Verein, Thomas Schneditz für die Naturfreunde und Johannes Thurn-Valsassina für die Kärntner Jägerschaft.

Beschlossen wurde auch, das Europaschutzgebiet Lendspitz-Maiernigg in der Wörthersee-Ostbucht in die Liste der „Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung“ aufzunehmen. Wie erwartet segnete die Regierung den positiven Bescheid nach der Umweltverträglichkeitsprüfung zur Windkraftanlage in Lavamünd ab – mehr dazu in Windpark Lavamünd genehmigt. „Eine Behördenentscheidung“ sagen SPÖ und ÖVP.

Team Kärnten fordert Soforthilfe

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer forderte in einer Aussendung zielgerichtete finanzielle Soforthilfe für Betroffene der schweren Unwetterschäden. Auch wenn es sich bei etlichen Schäden um Versicherungsangelegenheiten handle, werde es punktuell notwendig sein, Vorfinanzierungen zu ermöglichen bzw. Bürger zu unterstützen, wo kein Versicherungsschutz gegeben sei. Das solle unbürokratisch erfolgen.