Windrad gegen die Sonne
ORF.at/Christian Öser
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Umwelt

Windpark Lavamünd genehmigt

Die KELAG hat grünes Licht für den geplanten Windpark in Lavamünd erhalten. Die behördliche Umweltverträglichkeitsprüfung ist nach zwei Jahren abgeschlossen. Der positive Bescheid wurde am Dienstag von der Landesregierung abgesegnet. Einsprüche könnten den Baustart verzögern.

Der Windpark Lavamünd im Dreiländereck von Kärnten, der Steiermark und Slowenien wäre der erste, den die KELAG selbst in Kärnten baut. Der positive Bescheidentwurf der Behörde wird am Dienstag der Landesregierung vorgelegt, bestätigte das Büro des fachlich zuständigen Landesrates Sebastian Schuschnig (ÖVP) vorab. Das Umweltverträglichkeitsprüfungs-Verfahren (UVP) dauerte zwei Jahre, dem Vernehmen nach machte die KELAG gegenüber Naturschützern Zugeständnisse, zum Beispiel wurden zusätzliche Natur-Ausgleichsflächen und Kompromisse bei den Zufahrtsstraßen zugesagt.

Der Windpark sieht sieben Windräder vor, sie sollen 67 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen, das entspricht dem Bedarf von 19.000 Haushalten. Gibt die Landesregierung wie erwartet am Dienstag grünes Licht, bedeutet das aber noch nicht den Baustart des Windparks. Einsprüche gegen den UVP-Bescheid des Landes beim Bundesverwaltungsgericht sind möglich, sie haben aufschiebende Wirkung.

Zwei weitere Projekte möglich

Zwei weitere Windkraftprojekte der KELAG sind noch im Genehmigungsverfahren. Das betrifft die zweite Anlage auf der Steinberger Alm im Lavanttal, sowie das Projekt Peterer Alpe in der Gemeinde Reichenfels. Die KELAG kaufte unlängst eine Anlage auf der Steinbergeralm vom Investor. Derzeit erzeugen in Kärnten zehn Windräder Strom. Im nächsten Jahr wird der bereits genehmigte Windpark Bärofen auf der Koralm gebaut.

In einem Statement der KELAG nach der Regierungssitzung hieß es, der UVP-Bescheid sei ein sehr wichtiger Schritt Richtung für den Bau des Windparks Lavamünd. Dieser Windpark sei ein Beispiel für die Energiewende, man werde unabhängiger von Importen fossiler Energie und leiste einen Beitrag zum Klimaschutz. Die KELAG hoffe, dass nun weitere Genehmigungsverfahren für Windkraftanlagen in Kärnten rasch abgeschlossen werden können.

FPÖ kritisiert Genehmigung

FPÖ-Obmann Erwin Angerer und LAbg. Harald Trettenbrein kritisierten den Beschluss in einer Aussendung am Dienstag. In Kärnten seien Windräder nicht verhältnismäßig, die nahezu unberührte Berglandschaft und Almen würden durch hunderte weitere Windräder samt Transportstraßen und Stromableitungen unwiederbringlich zerstört. Im Fall der KELAG würden nun die Mehreinnahmen aus der Strompreisabzocke dafür verwendet, neue Windräder zu bauen, die wiederum Berge und Almen zerstören, so Angerer. Trettenbrein ergänzte, die KELAG agiere als Zerstörer der Lavanttaler Almen, das lehne er massiv ab.