Windrad gegen die Sonne
ORF.at/Christian Öser
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Wirtschaft

KELAG kauft Windpark

Die KELAG will die Stromerzeugung aus Windkraft forcieren. Dafür übernimmt sie jetzt acht Windräder auf der Steinberger Alpe und der Soboth von der Firma EcoWind. Das gab die KELAG nach ihrer Hauptversammlung am Freitag bekannt. Für drei weitere Windkraftprojekte der KELAG in Kärnten laufen die Behördenverfahren.

Die Windräder – sechs auf der Steinberger Alpe in St. Georgen im Lavanttal und zwei auf der Soboth – sind seit vergangenen Sommer in Betrieb. Mit einer Gesamtleistung von 26 Megawatt können sie Strom für rund 17.000 Haushalte erzeugen. Die KELAG kauft die Anlagen, vorbehaltlich der kartellrechtlichen Genehmigung, vom Errichter EcoWind.

Stillschweigen über Kaufpreis vereinbart

Vorstand Danny Güthlein: „EcoWind hat sich darauf spezialisiert, weltweit Projekte zu errichten. Wir als Energieversorger sind dann diejenigen, die die Projekte auch betreiben und bewirtschaften können.“ Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Mit dem Erwerb der acht Windräder verdoppelt die KELAG fast ihre Jahreserzeugung aus Windkraft in Österreich.

Güthlein: „Im Winter haben wir – so wie der Rest von Österreich – deutlich zu wenig Strom, er reicht nicht aus. Kärnten und Österreich können sich im Winter nicht selbst mit Strom versorgen. Das heißt, Windkraft ist – als einzige Technologie, die mehr Energie im Winter erzeugt, als im Sommer – ein ‚Must‘, nicht nur in Kärnten, sondern auch in allen anderen Bundesländern.“

Weitere drei Windparks in Kärnten geplant

In Kärnten will die KELAG zumindest drei weitere Windparks errichten. „Für den Windpark Lavamünd hat vor kurzem die UVP-Verhandlung stattgefunden. Wir erwarten jetzt im Laufe des Sommers bis Herbst das erstinstanzliche Urteil dazu. Bei zwei weiteren Windparks, wo wir in einer Kooperation mit der Firma ImWind unterwegs sind, kämpfen wir noch mit den Vollständigkeitserklärungen, da werden viele Unterlagen nachgefragt und da hoffen wir, dass wir die alle beigebracht haben und der nächste Schritt in Richtung Verfahren beginnen kann.“

Konkret handelt es sich um die Projekte Steinberger Alpe II gleich neben den bestehenden Windrädern und Peterer Alpe in der Gemeinde Reichenfels. In Nordmazedonien und in Bosnien beginnt die KELAG in Kürze auch mit der Errichtung von je einem Windpark.

Kelag schüttet 100 Millionen Euro an Eigentümer aus

Auf der Hauptversammlung der KELAG am Freitag wurde die Ausschüttung von 100 Millionen Euro aus ihrem Rekordgewinn vom Vorjahr an die Haupteigentümer RWE, Verbund und Land Kärnten beschlossen. Offen bleibt weiter, ob die KELAG ihre Strompreise erhöht.

Vorstand Güthlein sagt, wie man aus Medien entnehmen könne seien es gerade sehr turbulente Zeiten: „Die Energiepreise sind zuletzt zurück gegangen. Wir schauen uns das an und werden spätestens Anfang des zweiten Halbjahres entscheiden, wie es weiter geht. Aus heutiger Sicht können wir dazu noch nichts sagen.“ Güthlein sagte, die KELAG halte an ihrem Versprechen fest, dass die Preise für alle im Bestandskundentarif im ersten Halbjahr die österreichweit günstigsten Tarife haben.

Reaktion

Die FPÖ kritisiert in einer Aussendung, dass ihre Initiativen – insbesondere jene zur Sicherstellung eines nachthaltig günstigen Strompreises – von SPÖ und ÖVP im Landtag am Donnerstag vorerst abgelehnt worden seien.