Photovoltaikanlage im Rosental
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Politik

ÖVP will Wende in Energiepolitik

Eine Kehrtwende peilt die ÖVP für die Energiepolitik in Kärnten an. Sie übernahm die Energieagenden in der Regierung von der SPÖ und stellte am Mittwoch ihre Pläne vor. Der bisherige Energiemasterplan soll komplett erneuert und die Verordnungen für Photovoltaik und Windkraft durch neue ersetzt werden.

Geht es nach der ÖVP, sollen Photovoltaikanlagen künftig auch in der Fläche umgesetzt werden können, nicht nur auf Dächern. Es sollen außerdem klare Zonen ausgewiesen werden, wo in Kärnten Windparks errichtet werden dürfen. Denn der Energiebedarf wird weiter steigen, Kärnten soll aber das ganze Jahr über unabhängig von Stromimporten werden. Energie-Landesrat Sebastian Schuschnig: „Das, was wir jetzt in Kärnten angehen, ist nichts weniger als eine 180-Grad-Kehrtwende, eine Schubumkehr in der Energie- und Raumordnungspolitik. Vom Verhindern hin zum Ermöglichen, weil wir einfach zeigen wollen, dass es geht.“

ÖVP will Wende in Energiepolitik

Eine Kehrtwende peilt die ÖVP für die Energiepolitik in Kärnten an. Sie übernahm die Energieagenden in der Regierung von der SPÖ und stellte am Mittwoch ihre Pläne vor. Der bisherige Energiemasterplan soll komplett erneuert und die Verordnungen für Photovoltaik und Windkraft durch neue ersetzt werden.

Landwirtschaftliche Flächen für Paneele

Konkret soll noch heuer die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf belasteten und versiegelten Flächen erleichtert werden, etwa an Autobahnabfahrten oder auf Parkplätzen. Auch Agri-PV, die gleichzeitige Nutzung von Flächen für Landwirtschaft und Sonnenstrom, soll möglich werden. Raumordnungsreferent Martin Gruber: „In der zweiten Phase geht es darum, auch größere Anlagen zu ermöglichen, sowohl beim Thema Photovoltaik als auch bei der Windkraft. Und da werden wir 2024 soweit sein. Denn dafür brauchen wir zuerst einen neuen Energiemasterplan, aus dem auch ganz klar ersichtlich ist, welche Mengen an Energie wir aus welcher Quelle benötigen.“

Wo genau in Kärnten künftig Zonen für Windkraft sein sollen, ließ Gruber noch offen: „Ein Zupflastern Kärntens mit PV-Anlagen und Windrädern wird es auch in Zukunft nicht geben, sondern ein sorgsames Umgehen mit den vorhandenen Flächen und klaren Kriterien, wo was möglich ist.“

Weniger Hürden für Investoren

Für Investoren solle es aber weniger Hürden und schnellere Verfahren geben. Energiereferent Schuschnig schwebt die „österreichweit liberalste Lösung“ vor. ÖVP-Klubobmann Markus Malle kündigt für die Landtagssitzung am Donnerstag Anträge für einen neuen Energiemasterplan sowie neue Gesetze und Verordnungen zur Energiepolitik. Man wolle mit den anderen Parteien intensiv darüber diskutieren, so Malle.

Städtebund sieht sich bestätigt

Städtebund-Obmann Günther Albel sieht die Pläne der Landesregierung für eine neue und effiziente Energiepolitik in Kärnten positiv. Damit könne man wichtigen Forderungen des Städtebundes nach einem zukunftsfähigen Gesamtkonzept nachkommen.

Sowohl die Kärntner Photovoltaikanlagen-Verordnung als auch die Windkraftstandorträume-Verordnung sollen demnach bis 2024 neu aufgestellt werden. So sollen Photovoltaik-Anlagen nicht nur auf Dächern grünen Strom liefern, auch Freiflächen-PV-Anlagen sollen künftig verstärkt errichtet werden können. Ziel müsse es sein, eine Mischung aus mehreren Energieformen zu schaffen, um die Energiewende zügig voranzutreiben. Städte und Gemeinden sollen möglichst rasch in Bezug auf ihren eigenen Bedarf energieautonom werden, so Albel.

FPÖ gegen weitere Windräder

Der Kärntner FPÖ-Chef Klubobmann Erwin Angerer sagte in einer Aussendung, in Kärnten seien Windräder nicht verhältnismäßig. Vernünftiger sei ein Ausbau der Wasserkraftwerke und eine stärkere Nutzung der Sonnenenergie und Biomasse. Es müsse auch über den von einigen Parteien geforderten Umstieg auf Elektroautos und den Ausstieg aus der fossilen Energie diskutiert werden. Derzeit sei es unmöglich, alle fossilen Energieträger durch Erneuerbare zu ersetzen, so Angerer.